Tesla nach der Kursverdopplung – Wie weit reicht die Power noch?
Teslas CEO Elon Musk fällt zuletzt überwiegend durch seine Äußerungen im Zusammenhang mit seiner (viel zu) teuren Übernahme von Twitter auf,
seinen politischen Eingriffen zugunsten der US-Republikaner oder seinen Verbal-Attacken auf Investoren, die Tesla-Aktien verkaufen.
Mit dem Wahrheitsgehalt nimmt er es dabei nicht immer so genau, was ihm bereits Verwarnungen der US-Börsenaufsicht SEC sowie Manipulations-Vorwürfe eingebracht hat. Zuletzt haben Dogecoin-Anleger Elon Musk wegen angeblicher Markt-Manipulation verklagt.
Zu viel Ablenkung müsste doch seinem Hauptbusiness schaden, also Tesla, sollte man meinen. Aber dem scheint nicht so zu sein. Teslas Aktienkurs hat sich seit dem Jahresstart mehr als verdoppelt und Elon Musk führt seit einigen Tagen wieder die Liste der reichsten Menschen der Welt an. Und dafür gibt es Gründe...
Verkaufszahlen erholen sich
Zunächst einmal haben sich die Absatzzahlen für Autos und insbesondere für Elektroautos wieder spürbar erholt. Die Engpässe aufgrund von Chip-Mangel sind weitgehend behoben und Teslas erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit – trotz vieler Mängel und Rückruf-Aktionen.
Das 1. Quartal 2023 ist in die Geschichte eingegangen, weil mit Teslas Model Y erstmals ein Elektroauto das meistverkaufte Auto der Welt war. Der Tesla-SUV wurde 267.200-mal neu zugelassen, vor allem in China, den USA und Deutschland. In diesen drei Ländern wird das Model Y auch gefertigt und ist in Deutschland ab 44.500 Euro zu haben. Sämtliche Benziner und Diesel-Autos wurden auf die Plätze verwiesen und das ist schon eine Zeitenwende!
Teslas Modelle werden stark nachgefragt und nach dem Produktionsstart in Brandenburg und im texanischen Austin soll nun angeblich ein weiteres Werk in Spanien geplant sein. Weitere Aufmerksamkeit könnte Tesla bekommen, wenn die – mehrfach verzögerte – Auslieferung des Cybertrucks im Herbst wirklich beginnen sollte.
Steuersubventionen schieben kräftig an
Die Absatzzahlen wurden auch ‚künstlich‘ in die Höhe getrieben, weil Tesla seine Preise deutlich gesenkt hat. Das geht zulasten der Marge, aber Tesla kann sich das leisten. Im August letzten Jahres hatte Präsident Joe Biden endlich sein „Inflation Reduction Act“ genanntes Gesetz durch den Kongress bekommen, mit dem ein Investitionspaket im Wert von über 400 Mrd. US-Dollar einhergeht, das die US-Industrie stärken und den Klimaschutz vorantreiben soll.
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Eine wichtige Maßnahme des Gesetzes ist die Einführung einer Kaufprämie in Form einer Steuergutschrift für Elektroautos von bis zu 7.500 US-Dollar – sofern das E-Auto in den USA produziert wurde und bestimmte Preisgrenzen nicht überschreitet. Tja, das trifft nun vor allem auf Teslas Modelle zu, wie das Model Y und das Model 3, während die ausländischen Anbieter ohne diese Steuergutschrift zurechtkommen müssen. Und auch die heimischen Wettbewerber wie GM oder Ford dürften erheblich weniger von der Prämie profitieren.
An dieser Stelle sei zumindest ein Schmunzeln erlaubt: Elon Musk ist ein bekennender Anhänger des freien Unternehmertums und kein Freund staatlicher Eingriffe. Er vertritt diesbezüglich dieselben Ansichten wie sein früherer Partner bei PayPal, Peter Thiel. Und ebenso wie Thiel ist Musk ein glühender Anhänger von Ex- und Möchtegernwieder-Präsident Donald Trump. Doch ohne die enormen staatlichen Subventionen wäre Tesla kaum die Erfolgsgeschichte, die sie heute ist. Waren es jahrelang die CO2-Verschmutzungszertifikate, die Tesla Milliarden in die Kassen spülten, sind es neben direkten Investitions-Zuschüssen nun überwiegend Steuergeschenke an die Tesla-Käufer. Rechts blinken, links fahren...
Tesla, Inc. (ISIN: US88160R1014)
*Dieser Text ist ein Auszug aus meinem kostenfreien Geldanlage-Report.*
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Tesla.
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Ich verwende die Charting-Plattform TradingView. Hier kommst Du direkt zu https://de.tradingview.com
Viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage wünscht Ihnen
Ihr Armin Brack
Chefredakteur Geldanlage-Report
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