Bringt ein Spin-Off die Wende?
Sanofi: Gewinnziel kassiert, Aktie tiefrot
Der französische Pharmakonzern streicht sein Gewinnziel für 2025 und plant offenbar die Abspaltung seines Consumer-Healthcare-Geschäfts. Anleger werden am Freitag kalt erwischt. Die Aktie fällt zweistellig!
- Sanofi streicht Gewinnziel für 2025 und plant Abspaltung des Consumer-Healthcare-Geschäfts.
- Abspaltung könnte im vierten Quartal 2023 erfolgen, ähnlich wie bei GSK und Johnson & Johnson.
- Anleger reagieren panisch, Aktie fällt um mehr als 15 Prozent.
Sanofi will sich künftig auf das Biopharma-Geschäft konzentrieren, wie das Unternehmen am Freitag in Paris mitteilte. Im Zuge dessen könnte die Sparte Consumer Healthcare als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Die Abspaltung könnte schon im vierten Quartal des nächsten Jahres vollzogen werden.
Ähnliche Wege waren in den vergangenen Jahren bereits die Konkurrenten GSK und Johnson & Johnson gegangen. Während die US-Amerikaner ihre Consumer-Sparte unter dem Namen Kenvue aufs Parkett führten, gründeten GSK und Partner Pfizer das Unternehmen Haleon im Sommer 2022.
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Grundsätzlich würden solche Spin-Offs von Anlegern wohlwollend aufgenommen, meint Terence McManus, Fondsmanager bei Bellevue Asset Management, gegenüber Reuters. Allerdings seien die Kürzungen bei den Gewinnambitionen in den nächsten zwei Jahren "recht erheblich".
"Sanofi hat traditionell eine niedrige Forschungs- und Entwicklungsproduktivität, und es bleibt abzuwarten, ob das derzeitige Management in der Lage ist, dieses Bild so zu verändern, dass die Anleger auch diese Investition unterstützen", so McManus.
Forschungsausgaben drücken auf den Gewinn
Anleger reagierten am Freitag panisch auf die veröffentlichten Zahlen, genauer gesagt auf den Ausblick für die kommenden Jahre. Um mehr in die Forschung und Entwicklung zu investieren, streicht Sanofi das Ziel einer operativen Gewinnmarge von 32 Prozent für 2025. Stattdessen wolle man sich auf die "langfristige Rentabilität" konzentrieren.
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Ohne konkrete Zahlen zu nennen, erklärte Sanofi-Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon, dass der Anstieg der Kosten erheblich sei und sich auch auf den Gewinn des nächsten Jahres auswirken werde. Das Unternehmen strebt auch an, bis Ende 2025 Kosteneinsparungen von bis zu zwei Milliarden Euro zu erzielen, wovon ein Großteil wieder in das Wachstum fließen soll.
Die eigentlichen Quartalszahlen gerieten da fast schon in den Hintergrund. Die Franzosen meldeten für das dritte Quartal einen Rückgang des operativen Ergebnisses um 10,4 Prozent auf 4,03 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 3,2 Prozent auf rund zwölf Milliarden Euro. Das war weniger als von Analysten erwartet.
Aktie fällt zweistellig
Trotz positiven Töne zu Wachstum und Investitionen riss die Meldung ein tiefes Loch in den Chart von Sanofi. Die Aktien fielen um mehr als 15 Prozent auf den niedrigsten Stand seit etwa acht Monaten.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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