Top-4-Aktien

Einstiegschance nach den Earnings? Das sind Morningstar's vier Favoriten

In einem Interview verrät Morningstar-Stratege David Sekera, welche vier Aktien nach ihren Quartalszahlen jetzt zu seinen Favoriten zählen. Mit dabei ist diesmal AT&T, ein nordamerikanischer Telekommunikationskonzern, der vergangene Woche mit höheren Kundenzahlen, als erwartet, überraschte. "Es gibt eine Menge negativer Gefühle bei diesem Namen", gibt Sekera zu. "Im Juli 2020 übernahm jedoch ein neuer CEO und nun bewegt sich das Unternehmen in die richtige Richtung."

Er rechne damit, dass sich die Mobilfunkbranche in Zukunft zu einem Oligopol entwickelt – und sieht AT&T in guter Position, davon zu profitieren. "AT&T wird weniger über den Preis konkurrieren, und das wird es ermöglichen, die Margen zu erhöhen", erklärt er. "Wenn das passiert, wird diese Aktie auf das steigen, was wir als langfristige intrinsische Bewertung betrachten." Aktuell notiert AT&T bei 15,15 US-Dollar und kommt auf ein prognostiziertes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben.

Zweiter Favorit ist der US-Finanzdienstleister Charles Schwab. Der Titel steht im Vergleich zum Jahresanfang rund 38 Prozent im Minus, was laut Sekera vor allem am allgemeinen Abschwung im Bankensektor lag. Investoren hätten Angst gehabt, dass Schwab Einlagen verlieren könnte und diese durch teurere, kurzfristige Finanzierungen ersetzen müsste. "Das ist definitiv bis zu einem gewissen Grad passiert, aber viel weniger als das, was der Markt einpreist", sagt Sekera.

Morningstar bewertet die Aktie deshalb derzeit mit vier Sternen und erwartet mittel- bis langfristig deutliches Gewinnwachstum. Schwab notiert derzeit bei 51,43 US-Dollar und hat ein KGV (2023e) von 19.

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Platz drei kommt ebenfalls aus dem Finanzsektor: die US-Großbank Goldman Sachs. Die Bank habe sich während der Pandemie von ihren Kernkompetenzen entfernt und zu sehr aufs Privatkundengeschäft konzentriert. Jetzt kehre sie aber zurück zu dem, "was sie am besten können" – Investmentbanking, Handel und Vermögensverwaltung, argumentiert Sekera.

Außerdem erwartet der Stratege Rückenwind von wieder zunehmenden Investmentbanking-Aktivitäten. Diese Aktie wird mit einem Abschlag von 18 Prozent auf unsere faire Bewertung gehandelt, was sie in diesen 4-Sterne-Bereich bringt, fasst er zusammen.

Der Vierte im Bunde ist das niederländische Halbleiterunternehmen ASML. Der Markt konzentriere sich zu sehr auf das aktuelle Überangebot an Halbleitern, argumentiert der Stratege und schätzt 23 Prozent Abschlag zum fairen Wert. Auf lange Sicht sollte ASML sich "ziemlich gut entwickeln". ASML notiert derzeit bei 561 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (2023e) liegt bei 29.

Autorin: sesch für die wallstreetONLINE Zentralredaktion