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    Neuer Smart Investor ist da  553  0 Kommentare Buy oder Goodbye? Rhön-Klinikum AG

    Der Gesundheitssektor gilt Dank der demografischen Entwicklung und medizinischem Fortschritt als absoluter Zukunftsmarkt, aber nicht jedes Unternehmen ist ein gutes Investment.

    Buy or Goodbye

    Der Gesundheitssektor wächst aufgrund der Demografie und des stetigen medizinischen Fortschritts seit Jahrzehnten schneller als die Gesamtwirtschaft und ist deshalb bei Anlegern sehr beliebt. Jedoch ist nicht jedes Unternehmen der Branche auch ein gutes Investment.

    Die Rhön-Klinikum AG ist ein Negativbeispiel par excellence: Die Kliniken haben zwar eine gute Reputation und gelten beispielsweise in der Kardiologie als weltweit führend – für die Aktionäre blieb aber in den letzten 20 Jahren unter dem Strich nichts hängen. Die Eigenkapitalrendite lag nach dem Börsengang Ende der 1990er-Jahre noch bei etwa 20 Prozent. Diese ist im Laufe der Jahre auf aktuell nur noch zwei Prozent abgeschmolzen. Der Aktienkurs hat sich parallel dazu zuletzt schwach entwickelt und steht heute etwa so hoch wie schon zur Jahrtausendwende.

    Dass die neuen Reformen von Gesundheitsminister Lauterbach die von Anlegern erhoffte Wende hin zu Wachstum und Profitabilität bringen werden, darf stark bezweifelt werden. Das prinzipielle Problem von Rhön-Klinikum besteht darin, dass die Gesellschaft in einem Spannungsfeld aus politischer Überregulierung und einer starken Ärztegewerkschaft gefangen ist.

    Dementsprechend stiegen die Löhne und Gehälter in den letzten Jahren stets schneller als die Umsätze, die sich nicht am Markt, sondern an politischen Vorgaben und Zuteilungen orientierten. Allein der letzte Lohnabschluss der Ärztegewerkschaft von 8,8 Prozent über zwei Jahre dürfte für Mehrkosten sorgen, die den ohnehin mickrigen Jahresgewinn deutlich übersteigen.

    Niedrige Margen, eine stetig sinkende Profitabilität aufgrund fehlender Preissetzungsmacht, überbordende Bürokratie und eine hohe Kapitalintensität machen das Betreiben von Krankenhäusern in Deutschland zu einem miserablen Geschäft. Solange im Gesundheitswesen keine echten marktwirtschaftlichen Reformen erfolgen, die es dem Unternehmen wieder erlauben, seine Kapitalkosten zu verdienen, sollten Anleger einen Bogen um das Papier machen.

    Autor: Thomas Steinhauser

    Neugierig geworden? Diesen und viele weitere Artikel lesen Sie im neuen Smart Investor 11/2023.


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