Weitere Hiobsbotschaft
Pfizer - Jetzt wird es kritisch
Durch einen weiteren Rückschlag bewegt sich der Aktienkurs des Pharmariesen in Richtung des Corona-Tiefs. Ein weiterer Ausverkauf droht.
- Aktienkurs von Pfizer bewegt sich Richtung Corona-Tief
- Gewinnwarnung und Abschreibung verstärken Abwärtsspirale
- Weitere Rückschläge bei Abnehm-Medikament belasten den Kurs
Profiteur der Pandemie
Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Mitte März 2020 begann der Stern des Pharmariesen Pfizer, der mit dem deutschen Partner BioNTech den Impfstoff Comirnaty auf den Weg brachte, zu leuchten. Milliardenumsätze waren für die nächsten Jahre vorprogrammiert und am Kapitalmarkt rissen sich Anleger um die Papiere der Vakzin-Hersteller. So explodierte der Kurs der Pfizer-Aktie bis zu seinem Allzeithoch Ende Dezember 2021 um über 130 Prozent auf 61,71 US-Dollar. Mit Nachlassen der Corona-Pandemie und einer zunehmenden Impfmüdigkeit der Gesellschaft ging auch die damals mit rund 350 Milliarden US-Dollar kapitalisierte Gesellschaft in eine scharfe Korrektur über.
Gewinnwarnung verstärkt Abwärtsspirale
Die sinkende Nachfrage nach dem Covid-Medikament mündete Mitte Oktober in einer krachenden Gewinnwarnung. So sollen im Gesamtjahr 2023 nur noch Umsätze zwischen 58 und 61 Milliarden US-Dollar über die Bücher gehen. Die ursprüngliche Prognose lag damals bei einer Spanne zwischen 67 bis 70 Milliarden US-Dollar. Dabei stellte Pfizer klar, dass der Rückgang allein auf das Corona-Präparat zurückgehe. Zudem musste der Branchenriese eine Abschreibung von 5,5 Milliarden US-Dollar auf Lagerbestände in Bezug mit der zu erwartenden sinkenden Nachfrage verbuchen. Für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie peilt das Unternehmen lediglich 1,45 bis 1,65 US-Dollar an, anstatt der zuvor anvisierten 3,25 bis 3,45 Dollar. In Folge der Negativmeldung krachte der Aktienkurs auf ein damals neues Jahrestief bei 30,48 US-Dollar.
Weiterer Rückschlag bei Abnehm-Medikament
Die letzte Hiobsbotschaft erreichte die leidgeprüften Anleger am vergangenen Freitagnachmittag. Während der Markt gegen Adipositas boomt, das dänische Unternehmen Novo Nordisk mutierte mit seiner Abnehm-Spritze Wegovy zum wertvollsten Unternehmen Europas, mussten die US-Amerikaner mit dem in der Entwicklung befindlichen Hoffnungsträger Danuglipron einen weiteren Nackenschlag verkraften. Wie Pfizer mitteilte, werden keine weiteren Studien mit der zweimal täglich einzunehmenden Variante durchgeführt. Als Gründe wurden zahlreiche Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen aufgeführt, wodurch über die Hälfte der Probanden ausschieden. Dadurch, dass eine Gewichtsreduktion erzielt werden konnte, will Pfizer auf die einmal täglich einzunehmende Version des Mittels mit einer veränderten Wirkstoff-Freisetzung wechseln. Dazu sollen Daten gesammelt werden, die noch im ersten Halbjahr des kommenden Jahres ausgewertet werden sollen.
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Drohender Ausverkauf
Aufgrund der aktuellen Horrormeldung verstärkte der Aktienkurs seine Abwärtsbewegung. Mit einem Minus von über fünf Prozent auf 28,91 US-Dollar notiert die Pfizer-Aktie nur noch marginal über dem Corona-Tief bei 26,43 US-Dollar. Sollte diese markante Unterstützungszone gebrochen werden, würde ein weiters, starkes Verkaufssignal generiert. Der nächste größere Support würde dann erst im Bereich von 20,33 US-Dollar liegen, dem Jahreshoch aus dem Jahr 2011.
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Autor: mar, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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