Quartalssaison
ASML mit Zahlen: Hier werden nicht nur Halbleiter, sondern auch Geld gedruckt!
Der Hersteller von Lithographiemaschinen zum Bedrucken von Halbleiterplatten hat ein starkes Quartalsergebnis präsentiert – nach den guten Zahlen von TSMC dürfte das für noch mehr Schwung bei AMD, Nvidia und Co. sorgen.
- Starkes Schlussquartal und Gesamtjahr für ASML
- Umsatzwachstum von 30% im Vergleich zum Vorjahr
- Volles Orderbuch und gute Prognose für 2024
- Report: Nach Nvidia: 5 KI-Revolutionäre aus der zweiten Reihe!
Starkes Schlussquartal, starkes Gesamtjahr
Nach dem starken Finish von Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor im abgelaufenen Quartal hat sich auch ASML zum Jahresende deutlich steigern können und unerwartet gute Quartalszahlen präsentiert:
Die unternehmenseigene Prognose von 6,7 bis 7,1 Milliarden Euro hat das Unternehmen mit 7,24 Milliarden Euro recht deutlich übertreffen können. Gegenüber dem Vorjahresquartal lag das Wachstum damit bei 12,5 Prozent. Im gesamten Jahresverlauf hat ASML 27,6 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2022.
Die Steigerung geht vollständig auf das Konto höherer Auslieferungen. Hat sich der niederländische Monopolist in 2022 noch 317 Lithographiemaschinen ausgeliefert, waren es in 2023 bereits 421, was einem Plus von knapp einem Drittel entspricht.
Lizenz zum Gelddrucken – auch in Zukunft
Der Nettogewinn lag im abgelaufenen Quartal bei 2,04 Milliarden Euro, im Gesamtjahr bei 7,84 Milliarden Euro. Angesichts einer beeindruckenden Nettomarge von 28,4 Prozent druckt das für die globale Halbleiterindustrie so wichtige Unternehmen regelrecht Geld.
Geht es nach dem Willen der Niederländer soll das auch in Zukunft so bleiben, denn für 2024 wird mit einem 2023 vergleichbaren Umsatz geplant. Das erste Quartal wird mit einem Erlös von fünf bis 5,5 Milliarden Euro aber traditionell etwas schwächer ausfallen.
Volles Orderbuch sorgt für Sicherheit
Das Orderbuch ist unterdessen gut gefüllt. Der Anlagenbauer hat noch Aufträge in Höhe von 39 Milliarden Euro in seinen Büchern. Selbst im Falle einer Eintrübung der globalen Halbleiterindustrie und einigen Stornierungen sollte hiermit ohne signifikante Eintrübung der Geschäftsergebnisse gewirtschaftet werden können – das dürfte die Aktie auch im Falle einer Rezession nicht allzu stark an Wert verlieren lassen und sorgt für Sicherheit.
Heute allerdings lassen Anleger erst einmal die Sektkorken knallen und befördern das Papier um mehr als drei Prozent in die Höhe. Sowohl auf Euro- als auch auf US-Dollar-Basis rückt ASML dadurch nahe an sein bisheriges Allzeithoch heran. Angesichts der aktuell hervorragenden Börsenstimmung ist ein neues Rekordhoch in den kommenden Tagen alles andere als unwahrscheinlich.
Fazit: Treibstoff für noch höhere Kurse.
Ungeachtet des in diesem Jahr bereits beeindruckenden Anstieges dürften die guten Zahlen der Niederländer neues Öl ins Halbleiter-Feuer gießen und weiteren Rückenwind für AMD, Nvidia und Co. bedeuten. Auch andere Ausrüster und Zulieferer der Halbleiterindustrie wie Applied Materials, Lam Research und KLA dürften heute profizieren.
Es gilt bei aller Euphorie aber die Bewertungen nicht ganz aus dem Blick zu verlieren – das gilt trotz seiner faktischen Monopolstellung selbstverständlich auch für ASML.
Die ASML Holding Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +4,48 % und einem Kurs von 748EUR auf Tradegate (24. Januar 2024, 08:57 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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