Rekordförderung
Chevron erhöht Dividenden nach höherem Gewinn als erwartet
Der Ölriese Chevron hat trotz einem kräftigen Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahr die Erwartungen deutlich übertroffen. Nun ist ein Dankeschön für die Aktionäre geplant.
- Chevron übertrifft die Erwartungen trotz Gewinnrückgang.
- Quartalsdividende wird erhöht, Aktienkurs steigt.
- Chevron plant Steigerung der Produktion im Permischen Becken.
Chevron, der zweitgrößte Ölkonzern der USA nach Exxon Mobil, hat trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im vierten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und seine Quartalsdividende erhöht. Der Aktienkurs reagierte positiv und stieg am frühen Freitag an.
Das Unternehmen meldete einen bereinigten Gewinn von 3,45 US-Dollar pro Aktie, womit es die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 3,19 US-Dollar pro Aktie deutlich übertraf. Beim Umsatz blieb Chevron allerdings markant hinter den Erwartungen zurück.
Statt der in einer Umfrage von LSEG unter Analysten erwarteten 51,62 Milliarden US-Dollar setzte das Unternehmen lediglich 47,18 Milliarden US-Dollar um. Im Vergleich dazu hatte Chevron im vierten Quartal 2022 einen Gewinn von 4,09 US-Dollar pro Aktie bei Einnahmen von 55 Milliarden US-Dollar erzielt.
Der Aktienkurs von Chevron zog vor Börsenstart in den USA um 1,5 Prozent auf 150,10 US-Dollar an. Seit Jahresbeginn haben die Titel im regulären Handel 1,1 Prozent nachgegeben.
Trotz des Gewinnrückgangs und operativer Herausforderungen bleibt Chevron optimistisch und plant, seine Produktion im Permischen Becken in New Mexiko bis 2025 auf eine Million Barrel pro Tag zu steigern.
Im herausfordernden Jahr 2023, in dem der Aktienkurs um 17 Prozent fiel, gelang es Chevron dennoch, eine Rekordsumme von 23,6 Milliarden US-Dollar an seine Aktionäre zurückzugeben. Rund 11,3 Milliarden US-Dollar wurden an Dividenden ausschüttet und Aktien im Wert von 14,9 Milliarden US-Dollar zurückgekauft. Chevron kündigte eine Erhöhung der Quartalsdividende um acht Prozent auf 1,63 US-Dollar pro Aktie an.
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Rekordproduktion
Das Unternehmen meldete für 2023 eine Rekordproduktion von 3,1 Millionen Öläquivalent-Barrel pro Tag, angetrieben durch das Wachstum in den USA. Die Akquisition des Ölproduzenten Hess, die noch nicht abgeschlossen ist, könnte laut Analysten bis 2027 Auswirkungen auf den Cashflow des Unternehmens haben.
Trotz eines schwierigen Jahres hat Chevron seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, erhebliche Mittel an seine Aktionäre zurückzugeben und gleichzeitig in Wachstumsprojekte zu investieren. Das Unternehmen steht vor dem Dilemma, Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Kosten zu kontrollieren, um langfristigen Wert für die Aktionäre zu schaffen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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