Was machen eigentlich die Crashpropheten?
Manchmal, wenn die Kurse richtig durch die Decke schießen, dann mache ich mir den Spaß und gucke in die Interforen der Pessimisten hinein. Wo sich diejenigen tummeln, die ganz fest der Meinung sind,
dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann unsere Welt untergehen wird. Da gibt es dann meistens nur zwei Fraktionen: die einen glauben, der Crash kommt sofort – und die anderen, dass es noch
etwas dauert. Aber am Untergang selbst gibt es keinen Zweifel.
Intellektuell interessant ist daran zweierlei: Erstens, wie die Pessimisten es stets schaffen, positive Szenarien (wie im Augenblick) als Bestandteile und Vorläufer von großen Krisen zu interpretieren. Und zweitens, wie sehr hier der Glaube regiert und wie gering das Wissen an elementarer volkswirtschaftlicher Theorie ist. Man kann das sogar verallgemeinern und sagen: Mangelnde Bildung schafft Einbildung.
In einem Forum finde ich den Eintrag von „Der Einarmige Bandit“. Er zitiert eine Tageszeitung mit der Überschrift „Dividendenflut für US-Aktionäre“. 500 Mrd. US-Dollar würden danach in diesem Jahr für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe ausgegeben. Das wären 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Und niemand wisse so recht, so die Zeitung weiter, was sie mit dem Geldsegen anfangen sollten. Die Konzernleitungen nicht, wo sie investieren könnten und die Anleger nicht, wo es anlegen.
An dieser Stelle merkt Der Einarmige Bandit auf und schreibt: „Die ersten „Mainstream“-Fuzzies schnallen etwas“, denn schließlich wisse ja jeder in diesem Forum, so schreibt er weiter, „... dass Überliquidität ein Kennzeichen einer Systemkrise ist.“
Na prima. Wer so argumentiert, kommt natürlich aus der eigenen, selbstgezimmerten, inneren Krise nicht mehr heraus: Verdienen die Unternehmen schlecht – Systemkrise! Verdienen sie jedoch gut – oh je, auch Systemkrise!
So viel zur Umdeutung, nun zur mangelnden Bildung, die Einbildung schafft. Man kann gut und gerne darüber streiten, ob die Geldpolitik der USA angebracht ist oder nicht. Also über die Vorteile und die Risiken. Doch dazu muss man sich der gesamtwirtschaftlichen Bestandsgrößen, sprich der Geldmengenaggregate widmen. Unternehmensgewinne haben damit jedoch nichts zu tun. Unternehmensgewinne sind Kategorien der Einkommensbildung und damit Stromgrößen (Flows), die mit den Geldmengenaggregaten, also den Bestandgrößen (Stocks), a priori wenig zu tun haben.
Wir befinden uns hier im Zentrum der Stock-Flow-Problematik, aus der sich die meisten Erkenntnisse, aber auch die größten Einbildungen der Ökonomik speisen. Wer beide, also Einkommensgrößen und Bestandsgrößen, nicht einmal auseinander halten kann, ist allerdings keinesfalls legitimiert, auch nur ein bedingt richtiges Urteil abzugeben.
Was Der Einarmige Bandit gemacht hat, ist letztlich nichts anderes als der Mann, der in sein eigenes Portemonnaie schaut, die vielen Münzen und Scheine betrachtet, und daraufhin ausruft: „Meine Güte, da war die Zentralbank aber wieder spendabel.“ In diesem Sinne: einen schönen Nikolaus! Vielleicht ist der ja auch überliquide und damit Schuld an allem.
Intellektuell interessant ist daran zweierlei: Erstens, wie die Pessimisten es stets schaffen, positive Szenarien (wie im Augenblick) als Bestandteile und Vorläufer von großen Krisen zu interpretieren. Und zweitens, wie sehr hier der Glaube regiert und wie gering das Wissen an elementarer volkswirtschaftlicher Theorie ist. Man kann das sogar verallgemeinern und sagen: Mangelnde Bildung schafft Einbildung.
In einem Forum finde ich den Eintrag von „Der Einarmige Bandit“. Er zitiert eine Tageszeitung mit der Überschrift „Dividendenflut für US-Aktionäre“. 500 Mrd. US-Dollar würden danach in diesem Jahr für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe ausgegeben. Das wären 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Und niemand wisse so recht, so die Zeitung weiter, was sie mit dem Geldsegen anfangen sollten. Die Konzernleitungen nicht, wo sie investieren könnten und die Anleger nicht, wo es anlegen.
An dieser Stelle merkt Der Einarmige Bandit auf und schreibt: „Die ersten „Mainstream“-Fuzzies schnallen etwas“, denn schließlich wisse ja jeder in diesem Forum, so schreibt er weiter, „... dass Überliquidität ein Kennzeichen einer Systemkrise ist.“
Na prima. Wer so argumentiert, kommt natürlich aus der eigenen, selbstgezimmerten, inneren Krise nicht mehr heraus: Verdienen die Unternehmen schlecht – Systemkrise! Verdienen sie jedoch gut – oh je, auch Systemkrise!
So viel zur Umdeutung, nun zur mangelnden Bildung, die Einbildung schafft. Man kann gut und gerne darüber streiten, ob die Geldpolitik der USA angebracht ist oder nicht. Also über die Vorteile und die Risiken. Doch dazu muss man sich der gesamtwirtschaftlichen Bestandsgrößen, sprich der Geldmengenaggregate widmen. Unternehmensgewinne haben damit jedoch nichts zu tun. Unternehmensgewinne sind Kategorien der Einkommensbildung und damit Stromgrößen (Flows), die mit den Geldmengenaggregaten, also den Bestandgrößen (Stocks), a priori wenig zu tun haben.
Wir befinden uns hier im Zentrum der Stock-Flow-Problematik, aus der sich die meisten Erkenntnisse, aber auch die größten Einbildungen der Ökonomik speisen. Wer beide, also Einkommensgrößen und Bestandsgrößen, nicht einmal auseinander halten kann, ist allerdings keinesfalls legitimiert, auch nur ein bedingt richtiges Urteil abzugeben.
Was Der Einarmige Bandit gemacht hat, ist letztlich nichts anderes als der Mann, der in sein eigenes Portemonnaie schaut, die vielen Münzen und Scheine betrachtet, und daraufhin ausruft: „Meine Güte, da war die Zentralbank aber wieder spendabel.“ In diesem Sinne: einen schönen Nikolaus! Vielleicht ist der ja auch überliquide und damit Schuld an allem.