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    EQS-News  145  0 Kommentare Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG - Seite 2

    Der Ukraine-Krieg hat diese Komplexität weiter vergrößert, indem er die Rolle der Rüstungsindustrie im Licht von Freiheit und Demokratie neu bewertet und somit die traditionellen ESG-Ausschlusskriterien in Frage stellt. Die Diskussion ist entbrannt: Bisher galten Investitionen in Aktien von Unternehmen, die mit Waffen, Kohle, Tabak, Pornografie, Glücksspiel und Ölsand als nicht nachhaltig. Nicht ganz zu Unrecht wird gerade die Frage diskutiert, ob ein Waffenhersteller nicht im Sinne von Freiheit, Demokratie und Menschenrechte handelt, wenn er zur Verteidigung ebendieser Werte in der Ukraine Waffen liefert. Ist das ESG-konform? Dürfen große Fonds, die nachhaltig investieren, zukünftig auch in Waffen investieren? Per se sind Rüstungshersteller nicht von der „Nachhaltigkeit“ ausgeschlossen. Einzelne Konzerne werden von der Ratingagentur „Sustainalytics“ bewertet. So erreichen Airbus und Rheinmetall eine mittlere Risikoeinstufung und der Waffentechniker Hensold eine tiefe.

    Interessant ist auch: Bis zum Beginn des Ukraine-Krieges 2022 war die Performance von „nachhaltigen Fonds“ besser als der von „nicht nachhaltigen“. Das Gleiche galt auch für an entsprechende Indizes orientierte ETFs. Im Jahr 2022 verbuchte der MSCI-World-SRI-Index einen Verlust von 22,1%. Der Index ohne das Kürzel SRI (Socially Responsible Investment) verlor lediglich 17,7%.

    Der MSCI-World-SRI-Index notierte Anfang 2023 bei knappen 2500 Punkten und Anfang 2024 bei 3060. Eine Steigerung um rund 22 %. Der Vergleichsindex, der nicht auf nachhaltige Aktien fokussiert ist, startete ins Jahr bei knappen 2650 Punkten und endete bei rund 3120 Punkten. Eine Steigerung um rund 18%. Möglicherweise ist hier die Anpassung der Richtlinien für Nachhaltigkeit ein Performancetreiber, die sich auch in den meistens ESG-Konformen-ETFs niedergeschlagen hat. Der iShares Global Clean Energy Ucits ETF verlor von seinem Höchststand 2021 sogar mehr als 50 %. Ist das Geld nun nachhaltig weg oder ist es sinnvoll der alten Kostolany-Weisheit zu folgen und abzuwarten?

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