Der Versicherungs-Titan
Allianz: Das wird der wichtigste Wachtumstreiber für die kommenden Jahre
Analysten der Privatbank Berenberg sind bullish für Europas größten Versicherungskonzern. Der wichtigste Vorteil der Allianz: Die unangefochtene Marktführerschaft.
- Allianz ist Europas größter Versicherungskonzern mit unangefochtener Marktführerschaft.
- Skaleneffekte treiben Wert und Marge in der Versicherungsbranche.
- Niedrige Kosten, steigende Beiträge und attraktive Bewertung überzeugen Analysten.
"Es gibt viele Gründe, die für den Kauf der Allianz sprechen, aber einer sticht besonders hervor – die Skalenvorteile", schreibt Berenberg-Analyst Michael Huttner in einer Analyse am Montag.
In sämtlichen Analysten-Konferenzen zu den Jahresergebnissen der großen Versicherer für 2023 sei der Tenor der Gleiche gewesen: Skaleneffekte als unaufhaltsamer Werttreiber in der Versicherungsbranche. Huttner sieht auch in der hohen Marktkonzentration der Branche einen der Hauptgründe für die starke Marge und die gestiegene Bewertung der Aktie.
Nicht umsonst ist die Allianz-Aktie vor allem unter Dividenden-Investoren äußerst beliebt. Für das Geschäftsjahr 2023 haben die Münchener 13,80 Euro je Aktie gezahlt und bringen es damit auf einen Dividendenrendite von über 5 Prozent. Und auch der Kurs hat sich zuletzt stark entwickelt. Seit Jahresanfang hat die Aktie zwölf Prozent hinzugewonnen, in den vergangenen zwölf Monaten steht das Plus bei über 30 Prozent.
Seit 1986 investieren die Münchener kontinuierlich in den Erwerb von Marktanteilen, vornehmlich im Nicht-Lebensversicherungsbereich. Die Erfolge dieser Strategie spiegeln sich laut Berenberg-Analyst Huttner in drei Schlüsselzahlen wider:
- Die Allianz ist der größte Versicherer in Europa gemessen an der Marktkapitalisierung.
- Die Zahlung der 6 Milliarden US-Dollar für die Structured Alpha-Vergleichszahlung in den Jahren 2021 bis 2022 konnte man sich leisten, ohne die Ausschüttungen zu kürzen oder auf Rückkäufe zu verzichten.
- Die Allianz weist das niedrigste Kostenverhältnis unter den zusammengesetzten Versicherern auf.
Dies unterstreicht die Vorteile von Größe und Marktanteil, die in den nächsten zwei Jahren noch deutlicher hervortreten dürften, von denen die Allianz am meisten profitieren werde, so Huttner.
Einen weiteren Vorteil sieht der Analyst im Anstieg der Beiträge, von dem die Allianz und Generali am meisten profitieren dürften. Der Druck auf kleinere Versicherer durch steigende Rückversicherungskosten und teilweise geringere Verfügbarkeit von Rückversicherungen nimmt zu. Dies führt zu höheren Einzelhandelsversicherungstarifen in Europa, die länger hoch bleiben dürften.
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Niedrige Kosten überzeugen
Die niedrige Kostenquote der Allianz bedeutet, dass Preiserhöhungen direkt zu Gewinnen führen. Huttner prognostiziert eine nachhaltige Verbesserung der Einzelhandelspreise für Nicht-Lebensversicherungen in Europa um 100 Basispunkte bis 2026, was die kombinierte Quote der Allianz um 60 Basispunkte verbessern würde.
Huttner passt seine Prognosen moderat an und erwartet nun einen Anstieg des operativen Gewinns der Gruppe um 2 Prozent im Jahr 2024, 3 Prozent in 2025 und 4 Prozent im Jahr 2026. Die prognostizierte Dividende pro Aktie steigt um ein Prozent in 2024 und um jeweils 3 Prozent in den folgenden Jahren.
Die attraktive Bewertung der Allianz, die mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,1 für 2025 über ihrem fünfjährigen Durchschnitt von 8,5, aber unter dem Durchschnitt des SXIP-Index von 10,4 liegt, sowie eine solide Solvenzquote von ca. 200 Prozent unterstreichen Berenbergs Investmentthese.
Die Bank empfiehlt die Aktie zum Kauf mit einem Kursziel von 309 Euro, gut 13 Prozent über dem aktuellen Niveau.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE-Redaktion
Die Allianz Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,44 % und einem Kurs von 273,0EUR auf Tradegate (25. März 2024, 12:30 Uhr) gehandelt.
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