Autobauer in der Krise
Tesla: Entlassungen als letzter Ausweg!
Nach Gerüchten am Wochenende hat Tesla-Chef Elon Musk Stellenstreichungen inzwischen in einem internen Schreiben bestätigt.
- Tesla-Chef Musk bestätigt Stellenabbau
- Anhaltende Krise bei Tesla, schlechte Verkaufszahlen
- Aktie verliert an Wert, droht neue Tiefs
Anhaltende Krise bei Tesla
Die schlechten Nachrichten um den in einer Absatzkrise steckenden Fahrzeughersteller Tesla reißen nicht ab. Nach deutlich unter den Erwartungen liegenden Verkaufszahlen im ersten Quartal ist die Lage ernst.
Offenbar so ernst, dass Elon Musk das Unternehmen und seine Mitarbeitenden in einem internen Schreiben auf schwierige Zeiten einstimmt – und weltweit jede zehnte Stelle abbauen wird, wie das Handelsblatt am Montagvormittag berichtet hat.
Gerüchte von Wochenende bestätigt
Die Ankündigung folgt auf Gerüchte vom Wochenende, in denen eine Gruppe von sieben Insidern dem Wirtschaftsmagazin Business Insider berichtet hatte, dass Tesla noch in dieser Woche den Abbau von Stellen bekanntgeben könnte.
Einige Mitarbeitende dürften von der internen Ankündigung am Montag überrascht worden sein. Einen der befragten Ingenieure zitierte Business Insider am Wochenende noch mit den Worten: "Falsche Gerüchte verbreiten sich in einem Unternehmen dieser Größe schnell.“
Ausgelöst wurden Berichte um mögliche Stellenstreichungen schon vor einigen Tagen, nachdem das Unternehmen seine Mitarbeitenden darüber informiert hatte, dass die Schichten in der Produktion für den Cybertruck kürzer ausfallen werden als ursprünglich geplant und einige Auslieferungstermine aufgrund "unerwarteter“ Verspätungen gestrichen wurden.
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Stellenabbau überschatten eigenen Aufmerksamkeitsvorstoß
Der anhaltend schwache Newsflow verfehlt am Montag seine Wirkung nicht. Trotz eines sich erholenden Gesamtmarktes – Anleger zeigen sich erleichtert darüber, dass der iranische Gegenangriff auf Israel weitestgehend folgenlos verlief – verliert die Aktie in der US-Vorbörse rund ein Prozent an Wert.
Am Wochenende hatte Tesla noch versucht, selbst Akzente zu setzen und für positive Aufmerksamkeit zu sorgen. Das Unternehmen reduzierte in der Hoffnung auf ein höheres Nutzerwachstum den Abonnementpreis für sein Selbstfahrpaket von 199 auf 99 US-Dollar.
Der Aktie drohen neue 52-Wochen-Tiefs
Die Preissenkung folgt auf einen Vorstoß, alle neu ausgelieferten Fahrzeuge mit einem kostenfreien Probemonat des Assistenzsystemes auszustatten, um so mehr Fahrzeughalter von den Vorzügen des Systems, das von autonomen Fahren allerdings noch weit entfernt ist, zu überzeugen.
Die Aktie von Tesla ringt derzeit um den Verbleib oberhalb der Marke von 170 US-Dollar, die in der US-Vorbörse allerdings unterschritten wird. Scheitert ein Stabilisierungsversuch in diesem Preisbereich, dürften neue 52-Wochen-Tiefs kaum zu vermeiden sein.
Fazit: Aktie weiterhin kein Kauf
Das Bekanntwerden von umfangreichen Stellenstreichungen belasten die Aktie von Tesla am Montag und überschatten den Versuch des Unternehmens, sich selbst wieder mit erfreulichen Nachrichten zu Wort zu melden. Die anhaltende Krise des Unternehmens belastet die Aktie, die zum Wochenauftakt ihren Unterstützungsbereich bei 170 US-Dollar aufzugeben droht.
Angesichts der technischen Schwäche der Aktie sowie der Tatsache, dass eine schnelle Lösung für die Krise von Tesla nicht abzusehen ist, sollten Anleger im Bereich E-Mobilität lieber auf die dynamischeren Konkurrenten BYD und Li Auto setzen. Bei herkömmlichen Fahrzeugherstellern gibt das Papier von Stellantis weiter eine gute Figur ab.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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