Markterholung in Sicht
STMicroelectronics jetzt wieder ein Kauf? Berenberg hebt den Daumen
Inmitten des schwierigen Marktumfelds für Halbleiter, insbesondere in den Segmenten Automobil und Industrie, glaubt Berenberg-Analystin Tammy Qiu eine mögliche Wende für STM und Infineon.
- Berenberg-Analystin sieht Wende für STM und Infineon
- Marktbedenken übertrieben, Nachfrage nach Halbleitern steigt
- STM profitiert von Stabilisierung, Infineon zeigt Stabilität
Die Analystin hat die Aktie von STMicroelectronics von Halten auf Kaufen hochgestuft, während die Aussichten für Infineon trotz gewisser Herausforderungen positiv bleiben. Auch hier bleibt Berenberg bei seinem Buy-Rating.
Die beiden Halbleiterhersteller haben dieses Jahr eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung erlebt, vor allem aufgrund der Bedenken der Investoren hinsichtlich der Schwäche in den Automobil- und Industriemärkten und der Verzögerungen bei der Erholung der Konsumelektronik. Hinzu kommt die Befürchtung, dass chinesische Automobilhersteller zunehmend auf lokale Lieferanten umsteigen könnten, wie Berenberg in einer Analyse am Mittwoch erläutert.
Laut Qiu sind diese Marktbedenken jedoch übertrieben. "Insgesamt glauben wir, dass die Chips der internationalen Anbieter immer in China verwendet werden, da sie technologisch führend sind,
und wegen des Mangels an fortschrittlichen Fertigungskapazitäten in China, des langen
Entwicklungszyklus von Auto-Chips und der Diversifizierungsstrategie der Autohersteller", schreibt Qiu.
Digitalisierung von Fahrzeugen schreitet voran
Die Analystin sieht auch in den nächsten Jahren eine steigende Nachfrage nach Halbleitern, getrieben durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EV) und fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen (ADAS), was zu einer stärkeren Digitalisierung der Fahrzeuge führt.
Insbesondere STM könnte von einer Stabilisierung der Endmärkte und verbesserten Margen in der zweiten Jahreshälfte profitieren, nachdem die aktuelle Marktschwäche bereits im Aktienkurs eingepreist ist. Auch die Beziehungen zu großen Kunden wie Apple und Tesla, die derzeit schwächer sind als vor 2022, könnten sich als katalytisch für eine Neubewertung erweisen, schreibt Qiu. Die Analystin sieht das Kursziel für STM bei 49 Euro, ein Plus von rund 25 Prozent zum aktuellen Niveau.
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Für Infineon sieht Qiu trotz einer Anpassung der Wachstumserwartungen im Automobilsektor von 10 auf 4 Prozent jährlich und einer gewissen Skepsis hinsichtlich der Jahresprognose des Unternehmens weiterhin Stabilität.
Die Aktie gehört mit einem Minus von 15 Prozent seit Jahresanfang zu den DAX-Enttäuschungen des bisherigen Jahres. "Unserer Ansicht nach sollte Infineon wieder attraktiv sein, nachdem es seine Prognose für das Gesamtjahr zurückgesetzt hat", so Qiu. Mit einem Kursziel von 45 Euro sieht die Analystin ein kräftiges Aufholpotenzial von 50 Prozent für die Aktie.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
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