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     402  0 Kommentare Intel vor den Zahlen schwach

    Einen Tag vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das abgelaufene, erste Geschäftsquartal am morgigen Dienstag hat Intel die Verkaufspreise für Pentium und Celeron Prozessoren zum Teil deutlich gesenkt. In 1000er Stückzahlen fällt z.B. der Preis für den Pentium 4 mit 1,5 Gigahertz-Takt um 19% auf 519$. Preisreduktionen zwischen 5 und 23% betreffen verschiedene Desktop-Modelle des Pentium III und der Celeron-Reihe. Starke Abschläge wurden bei bestimmten Prozessoren für mobile Anwendungen vorgenommen. So wurde der Preis für den Mobil-PIII mit 850 MHz-Takt um 32% auf 348$ zurückgenommen.

    Dieser Schritt als solcher wurde erwartet. Je nach Standpunkt kann er als Reaktion auf die jüngsten Preisabschläge von verstanden werden oder als Beginn einer nächsten Runde. AMD hatte zuletzt am 2. April die Preise gesenkt. Intel will die Pentium-III-Familie zum Jahresende auslaufen lassen.

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    Analysten erwarten nach einer Umfrage der Marktforscher von First Call/Thomson Financial im Mittel einen Gewinn je Aktie von 15 Cent bei einem Umsatz von 6,58 Mrd.$. Am 8. März hat Intel davor gewarnt, dass man die Quartalsplanungen verfehlen würde und gleichzeitig angekündigt, 5.000 Stellen zu streichen. An geplanten Investitionen will man aber im wesentlichen festhalten. Bei der Produktionsreife neuer Fertigungstechnologien sieht man sich weltweit an der Spitze 177347.

    An der Intel-Aktie entzünden sich in regelmäßigen Abständen die Gemüter der Analysten. Jonathan Joseph von Salomon Smith Barney hat vor kurzem den gesamten Chip-Sektor in seinem Anlageurteil hochgestuft. In diesem Zusammenhang hat er die Intel-Aktie von „outperform“ auf „buy“ aufgewertet und das Kursziel auf 40$ festgelegt.

    Morgan Stanley Analyst Mark Edelstone sieht ganz aktuell weiteres Kursrisiko bei Intel. Die PC-Nachfrage bleibe schwach. Aggressive Preissenkungen beeinträchtigten Umsatz und Gewinne. Das sei in den Konsensschätzungen der Analysten trotz mehrfacher Revisionen noch nicht vollständig enthalten. Seine Gewinnschätzung je Aktie lautet für 2001 auf 45 Cent nach zuvor 60 Cent. Für 2002 nimmt er seine Prognose von 80 auf 60 Cent zurück. Die Konsenszahlen liegen bei 65, bzw. 94 Cent je Aktie Gewinn. Edelstone sieht die Bruttomarge zum Jahresende bei rund 45%. Im letzten Quartal des vergangenen Jahres lag sie bei 63%. Das Intel-Management erwartet für den Berichtszeitraum 58%. Edelstones Anlageurteil lautet auf „neutral“.

    Ähnlich hatte sich in der letzten Woche Analyst Dan Niles von Lehman Bros. geäußert, der im Vorfeld der nun erfolgten Preissenkungen ebenfalls Bedenken über anhaltende Kursrisiken bei der Intel-Aktie vorgebracht hatte.

    Im ersten Quartal 2000 hatte Intel fast 8 Mrd, $ umgesetzt. Im vierten Quartal 2000 waren 8,7 Mrd.$ erlöst worden. Die Umsatzerwartung von aktuell 6,58 Mrd.$ bedeutet von Quartal zu Quartal gesehen eine Abnahme von fast 25%. Im Jahresvergleich sinkt der Umsatz um rund 18%. Vor einem Jahr wurde ein Gewinn von 38,5 Cent je Aktie erzielt. Im Vorquartal waren es 32 Cent. Legt man die Konsensschätzung des Gewinns zugrunde, ergibt sich ein 2001-er KGV von aktuell mehr als 40. Für 2002 werden 28 errechnet. Der Börsenwert beträgt 190 Mrd.$. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis kommt noch auf knapp 6, wenn man die letzten 12 Monate zugrunde legt.

    Vor dem Hintergrund eines schwachen PC-Marktes und der noch wenig greifbaren sonstigen Aktivitäten des größten Chip-Herstellers der Welt ergibt sich ein Bewertungsgerüst, das die Aktie nicht gerade preiswert aussehen lässt. Die eingeleitete massive Investitionstätigkeit wird erst in Jahresfrist Früchte zu tragen beginnen.

    Credit Suisse First Boston Analyst Charlie Glavin warnt davor, den PC-Markt in Bälde auf Erholungskurs zu sehen. „Der PC-Markt wird die gesamtwirtschaftliche Erholung nicht anführen – er wird ihr folgen.“ Über den Zeitpunkt dieser Erholung möchte er nicht spekulieren.

    Die INTC-Aktie verliert 5,2% auf 26,65$. Der 52-Wochen-Bereich liegt zwischen 22,25 und 75,81$. Der Philadelphia-Semiconductor-Index fällt um 2,6% auf 582 Punkte.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Intel vor den Zahlen schwach Einen Tag vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das abgelaufene, erste Geschäftsquartal am morgigen Dienstag hat Intel die Verkaufspreise für Pentium und Celeron Prozessoren zum Teil deutlich gesenkt. In 1000er Stückzahlen fällt z.B. der …

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