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    Stahlsektor überhitzt langsam  1413  0 Kommentare Preisauftrieb zum schwindlig werden

    Fast unglaublich hat sich die Stahlbranche entwickelt, seit wir Ihnen diese Ende 2003 erstmals ans Herz legten. Mit dem Übernahmekampf um den paneuropäischen Stahlkocher Arcelor erreicht des Gezerre um künftige Ressourcen einen vorläufigen medialen Höhepunkt. Wer die Aktien des luxemburgischen Konzerns nicht im Depot hat, muss aber keineswegs Trübsal blasen, denn die deutschen Gesellschaften wie Salzgitter, Rheinmetall und ThyssenKrupp zogen im Branchensog fast genauso kräftig mit. Schon werden weitere Übernahmeavancen unterstellt.

    Salzgitter weiterhin ein Value-Titel

    Die niedersächsische Salzgitter AG (WKN 620 200) hatten wir Ihnen erstmals bei noch einstelligen Kursen Ende 2003 empfohlen, inzwischen notieren die Niedersachsen bei 54 Euro. Mit einem 2006er KGV von 9,5 ist Salzgitter dabei nicht einmal teuer, da die Ertragssituation in den letzten zwei Jahren explosiv gewachsen ist. Kein Wunder also, wenn Salzgitter weiterhin ein Liebling der Anleger bleibt. Ob der Ertrag im nächsten Jahr aufgrund sinkender Volumina und/oder leicht rückläufiger Stahlpreise tatsächlich zurückgeht, gleicht der Befragung einer Kristallkugel. In den letzten zwei Jahren lagen Analysten hier bereits mehrfach meilenweit daneben, indem sie die weltweite Nachfrage nach Stahl völlig unterschätzten. Das Verhältnis von Enterprise Value zu EBITDA liegt bei Salzgitter auf Basis des Jahres 2006 gerade einmal bei 3,3, was sowohl im innerdeutschen als auch internationalen Vergleich außerordentlich niedrig ist. Für den kanadischen Stahlkonzern Dofasco, den zunächst Arcelor in einem harten Übernahmekampf akquirierte und dabei ThyssenKrupp ausstach, wurde das 5 bis 6-Fache EBITDA geboten. Allerdings bringen die Kanadier eine nicht unattraktive Eisenerzmine mit in den Bietertopf, die sich sowohl Thyssen als auch Arcelor gerne unter den Nagel reißen wollten.

    Sprichwörtlich übernommen?

    Richtig ist auf der anderen Seite, dass das laufende Übernahmekarussell viele Börsianer schwindlig gedreht hat, seit der mit Abstand weltgrößte Stahlkonzern, die indische Mittal Steel (WKN A0DPC1), den größten europäischen Stahlriesen Arcelor zu übernehmen versucht. Der Kampf jedenfalls tobt. Als Nebeneffekt einer solchen Megafusion würde Thyssen doch noch an Dofasco kommen, da Mittal dann die Neu-Akquise an die Deutschen zu deren Höchstgebot weiterverkauft, wie vorab durchsickerte. Ein genialer Schachzug der Inder und außerdem ein willkommenes Event für ThyssenKrupp, die sich durch den verlorenen Poker um die Kanadier bereits einigermaßen düpiert wähnten. Inzwischen wird Thyssen einmal mehr Interesse am britischen Stahlkonzern Corus unterstellt, den wir Ihnen auch Ende 2003 vorstellten (+400 % seit Ende 2003) und der jetzt bereits wieder eine Marktkapitalisierung von knapp 5 Mrd. Euro aufweist. Inklusive Verbindlichkeiten läge ein Kaufpreis schnell oberhalb von 7 Mrd. Euro. Dies dürfte für ThyssenKrupp ein nicht ganz leicht verdaulicher Brocken sein, zumal parallel ja die Konsolidierung von Dofasco anstehen könnte. Beides gleichzeitig wird sich Thyssen unserer Einschätzung nach nicht zumuten wollen.

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    Verfasst von 2Performaxx
    Stahlsektor überhitzt langsam Preisauftrieb zum schwindlig werden Fast unglaublich hat sich die Stahlbranche entwickelt, seit wir Ihnen diese Ende 2003 erstmals ans Herz legten. Mit dem Übernahmekampf um den paneuropäischen Stahlkocher Arcelor erreicht des Gezerre um künftige Ressourcen einen vorläufigen …

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