Stahlsektor überhitzt langsam

Preisauftrieb zum schwindlig werden - Seite 2

Vorsicht ab 2008

In China werden die Kapazitäten derzeit weiterhin massiv hochgefahren, zumal die Bauarbeiten für die Olympischen Spiele 2008 auf Hochtouren laufen. Danach könnte die Stahlnachfrage in ein gewisses Loch fallen, wobei dies relativ ist, da China und die Emerging Markets in ihrem Wachstumsboom kaum abrupt zum Stehen kommen werden. Auch stellt China vor allem Baustahl her, nicht den hochwertigeren Flachstahl, wie er in der Automobilindustrie benötigt wird. Nichtsdestotrotz dürfte das Jahr 2008 eine zentrale Stellung bei vielen langfristigen Aktienanlagen einnehmen. Behalten Sie diese Jahreszahl daher mittelfristig unbedingt im Auge. Auch unser damals besprochenes Unternehmen Rheinmetall (WKN 703 000) hat sich seither im Kurs auf rund 60 Euro verdoppelt. Das Problem bei Rheinmetall ist die mangelnde Transparenz, da die Gesellschaft u.a. im Bereich Militärtechnik/Defence und Automotives tätig ist, aufgeteilt auf fast zehn Geschäftsbereiche. Mit einem 2006er KGV von 15 ist Rheinmetall aber ohnehin mehr als gut bezahlt.

Fazit

Es sollte klar sein, dass das Thema Stahl in letzter Zeit sprichwörtlich etwas heiß gekocht wurde. Wer jetzt noch einsteigen möchte, befindet sich gewiss nicht mehr am Anfang eines Bullenmarktes. Trotzdem sehen wir bei Salzgitter noch gute mittelfristige Perspektiven, während Rheinmetall, ThyssenKrupp, Arcelor, Mittal Steel sowie Corus nach Abebben der Fusionsflut einen Gang zurückschalten dürften. Niedrig bewertete Stahltitel wird man dann nur noch auf den Emerging Markets finden, so etwa in Australien oder Südostasien, teilweise auch Südamerika. Dies wird jedoch Gegenstand eines weiteren Beitrags sein.

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