Durchhalteparolen am Goldmarkt
Zuversicht per Textbaustein
Die Staatsfinanzen sind weltweit weiterhin in Gefahr, doch plötzlich steigt das Gold nicht mehr, sondern es fällt. Alles also doch ein großer Irrtum, den man uns da aufgetischt hat? Oder nur ein normales Luftholen beim Gipfelsturm?
Es ist sehr interessant, jetzt das Verhalten der Protagonisten zu beobachten. Die Goldlobby übt sich in Durchhalteparolen. Köstlich sind die täglichen Marktberichte eines ehemaligen Kollegen von mir aus den Anfangstagen des Internets. An jedem Morgen in aller Herrgottsfrühe findet man seinen Bericht zum Goldmarkt. Zuerst wird darin stets die aktuelle Entwicklung des Goldmarktes geschildert, doch schon der zweite Absatz beginnt jeweils mit einem Textbaustein, einem Standard-Durchhaltesatz, der sich in jedem neuen Marktbericht wiederholt. An jedem Tag beginnt der zweite Absatz des Marktberichtes mit dem Standard-Durchhaltesatz: „Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt.“
Anschließend folgen die weiteren Metallpreise und dann kommt der dritte Absatz, der ebenfalls wieder mit dem Textbaustein eines Standard-Durchhaltesatzes seine Eröffnung findet. Mehrere Monate lang war da täglich zu lesen: „Mit einem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (10:90), dass der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 510 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte.“
Als das Gold schließlich unter die Marke von 600 fällt, wandelt der Autor den Standard-Durchhaltesatz nur marginal um und modifiziert ihn zum Textbaustein eines neuen Standard- Durchhaltesatzes: „Mit einem Goldpreisrückgang unter die 600 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, (20:80), dass der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 510 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte.“
Auf den ersten Blick sieht dieser Satz gar nicht mehr wie ein Standard-Durchhaltesatz aus. Ich denke jedoch, dass es ein noch viel raffinierterer Standard-Durchhaltesatz ist als der Vorgänger-Durchhaltesatz. Denn erstens ist eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent nun wirklich nicht hoch, und andererseits unterlegt die Sichtweise, dass sich die Wahrscheinlichkeit „gezielter Manipulationseingriffe“ erhöht hat, den Standard-Durchhaltesatz mit einem Gefühl, nämlich mit einem Zusammenrück- und Durchhaltegefühl, welches suggeriert, auch weiterhin auf der richtigen Seite zu sein, auf der Seite der natürlichen Entwicklung und gegen die feindlichen Mächte zu stehen. Im Westen nichts Neues also.
Die Staatsfinanzen sind weltweit weiterhin in Gefahr, doch plötzlich steigt das Gold nicht mehr, sondern es fällt. Alles also doch ein großer Irrtum, den man uns da aufgetischt hat? Oder nur ein normales Luftholen beim Gipfelsturm?
Es ist sehr interessant, jetzt das Verhalten der Protagonisten zu beobachten. Die Goldlobby übt sich in Durchhalteparolen. Köstlich sind die täglichen Marktberichte eines ehemaligen Kollegen von mir aus den Anfangstagen des Internets. An jedem Morgen in aller Herrgottsfrühe findet man seinen Bericht zum Goldmarkt. Zuerst wird darin stets die aktuelle Entwicklung des Goldmarktes geschildert, doch schon der zweite Absatz beginnt jeweils mit einem Textbaustein, einem Standard-Durchhaltesatz, der sich in jedem neuen Marktbericht wiederholt. An jedem Tag beginnt der zweite Absatz des Marktberichtes mit dem Standard-Durchhaltesatz: „Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt.“
Anschließend folgen die weiteren Metallpreise und dann kommt der dritte Absatz, der ebenfalls wieder mit dem Textbaustein eines Standard-Durchhaltesatzes seine Eröffnung findet. Mehrere Monate lang war da täglich zu lesen: „Mit einem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (10:90), dass der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 510 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte.“
Als das Gold schließlich unter die Marke von 600 fällt, wandelt der Autor den Standard-Durchhaltesatz nur marginal um und modifiziert ihn zum Textbaustein eines neuen Standard- Durchhaltesatzes: „Mit einem Goldpreisrückgang unter die 600 $/oz-Marke hat sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, (20:80), dass der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 510 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte.“
Auf den ersten Blick sieht dieser Satz gar nicht mehr wie ein Standard-Durchhaltesatz aus. Ich denke jedoch, dass es ein noch viel raffinierterer Standard-Durchhaltesatz ist als der Vorgänger-Durchhaltesatz. Denn erstens ist eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent nun wirklich nicht hoch, und andererseits unterlegt die Sichtweise, dass sich die Wahrscheinlichkeit „gezielter Manipulationseingriffe“ erhöht hat, den Standard-Durchhaltesatz mit einem Gefühl, nämlich mit einem Zusammenrück- und Durchhaltegefühl, welches suggeriert, auch weiterhin auf der richtigen Seite zu sein, auf der Seite der natürlichen Entwicklung und gegen die feindlichen Mächte zu stehen. Im Westen nichts Neues also.