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    Handy-Markt  356  0 Kommentare Die Konsolidierung nimmt Formen an - Seite 2



    In dieser Situation sehen sich die Anbieter der zweiten Reihe besonders großen Schwierigkeiten gegenüber. Sie sind zu klein, um eigenständig zu überleben. Stellvertretend für andere lohnt ein Blick hinter die Kulissen von . Die Handy-Aktivitäten von Philips 177205 gehen auf ein Jointventure mit Lucent aus dem Jahre 1997 zurück. Die Partner wollten damals schon im Jahre 2000 zum drittgrößten Handy-Anbieter weltweit aufsteigen. Aber bereits 1998, im Jahr des ursprünglich geplanten Breakeven, stieg Lucent aus. Philips hat bisher insgesamt rund 850 Mio. Euro in ein Geschäft investiert, das nur einmal, nämlich im vergangenen Jahr einen leichten operativen Gewinn vorweisen konnte. Und in diesem Boomjahr waren die Kapazitäten zu gering, um wenigstens mit dem Markt wachsen zu können. Aktuell werden schon wieder deutlich rote Zahlen geschrieben.

    Philips hat seine drei Möglichkeiten bereits öffentlich diskutiert: Jointventure, Verkauf oder Schließung. Bis Ende Juni soll eine Entscheidung fallen. Die Partnersuche war bisher wenig erfolgreich. Gespräche mit LG Electronics scheiterten. Und es besteht wenig Hoffnung: Beobachter beurteilen die Produktionsanlagen von Philips als nicht mehr zeitgemäß. Dasselbe sagen manche von den Produkten, die den auf modische Trends ausgerichteten Kunden nicht entsprächen. Zudem sind andere Anbieter der zweiten Reihe weniger daran interessiert, ihr Engagement im Handy-Markt mit dem Philips-Anteil von deutlich unter 10% bei GSM-Geräten auszubauen. Sie sind eher selbst auf der Suche nach Partnern oder Käufern. Und ob ein Unternehmen der Spitzengruppe interessiert ist, wird stark bezweifelt.

    Aus der Tatsache, dass sich Philips noch einige Zeit gibt, schließt mancher Beobachter, dass es noch Hoffnung auf Partner oder einen Verkauf gibt. Vielleicht wurden die Kontakte mit LG wieder aufgenommen, oder es gibt andere Interessenten, wird spekuliert.

    Dabei richten sich die Antennen nach Asien aus. Hier ist noch Raum für Expansion. Das Entwicklungsabkommen zwischen Siemens und , die Gespräche zwischen Ericsson und und auch die Gerüchte über ein Zusammengehen zwischen Motorola und Mitsubishi Electric weisen den Weg 190374.

    Wenn bei dem Handy-Geschäft von Philips die Lichter ausgehen, wird das vermutlich nicht lange die einzige Stillegung dieser Art bleiben. Für den niederländischen Elektronikkonzern fallen dann noch einmal Kosten von mehreren 100 Mio. Euro an.

    Wer könnte der nächste Europäer sein, der seine Handy-Aktivitäten zur Disposition stellt? Von Alcatel hörte man vor kurzem, das Unternehmen wolle bei der anstehenden Marktkonsolidierung eine aktive Rolle spielen und sei dem Handy-Markt nicht vollständig verpflichtet. Ein solcher Schritt wird umso wahrscheinlicher, je eher der Zusammenschluss mit Lucent 193143 Gestalt annimmt.
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Handy-Markt Die Konsolidierung nimmt Formen an - Seite 2 Der Handy-Markt ist weltweit in schwacher Verfassung. Nachdem im vergangenen Jahr mit 405 Millionen 45% mehr Geräte als 1999 verkauft wurden, haben Optimisten die Entwicklung zunächst mit Schätzungen von um oder sogar über 600 Millionen Stück …

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