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     7298  0 Kommentare Greenspans Rezessions-Rap - Seite 2



    Fazit: Die von Alan Greenspan gezogenen Vergleiche lassen nur den einen Schluss zu: Greenspan glaubt daran, dass dem Platzen der Immobilienblase ein Platzen der Kreditblase gefolgt ist. Und er glaubt nicht, dass die US-Fed diese Herausforderung bestehen wird.



    Greenspan scheint auch der Wirkung von 7er-Jahren eine gewisse Bedeutung beizumessen. Warum sonst hat er 1929 oder 1974 nicht erwähnt?

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    Alan Greenspan ist der erfahrenste noch lebende Notenbanker überhaupt. Er ist bereits jetzt ein Teil der Börsengeschichte und hat die Boom-Bust-Zyklen der Vergangenheit berufsbedingt so intensiv wie kaum jemand anderes zu verstehen versucht. Greenspan verfügt – im Gegensatz zu Bernanke – über eine antizipatorische Sensorik namens Bauchgefühl. Geschenkt, dass er bereits im Dezember 1996 von irrationalem Überschwang sprach. Ich habe mir seine damalige Rede nochmals angeschaut. Eine Kernpassage lautete:

    “We as central bankers need not be concerned if a collapsing financial asset bubble does not threaten to impair the real economy, its production, jobs, and price stability. Indeed, the sharp stock market break of 1987 had few negative consequences for the economy. But we should not underestimate or become complacent about the complexity of the interactions of asset markets and the economy.” http://www.pbs.org/newshour/bb/economy/december96/greenspan_12-6.html

    Dieser Satz ist wichtig. Die Fed hat demnach kein Problem damit, wenn es wegen Über-spekulation im Finanzsektor zu Verwerfungen kommt. Sollte jedoch das Wirtschaftssystem vom Platzen einer Finanzblase angesteckt werden, dann ist höchste Gefahr im Verzug. Die US-Arbeitsmarktzahlen vom Freitag lieferten einen ersten Hinweis darauf, dass diese Ansteckung bereits geschehen sein könnte. Zum ersten Mal seit 2003 wurden auf dem US-Arbeitsmarkt mehr Stellen abgebaut als neue geschaffen, auch wenn die Arbeitslosenquote (noch) konstant blieb. Reaktionen: Yen bärenstark, Dollar sehr schwach, Gold sehr gefragt, Zinsen gehen in die Binsen. Der Freitag hat die Intermarkets gehörig durcheinander gewirbelt. Die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Rezession ist deutlich gestiegen und eine US-Leitzinssenkung auf 4,50 Prozent bis Dezember ist bereits eingepreist. In Rezessionen sind Aktienmärkte regelmäßig mit einem Minus von 20 Prozent oder mehr dabei.

    Robert Rethfeld
    Wellenreiter-Invest

    www.wellenreiter-invest.de

    P.S. Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts.
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    Robert Rethfeld
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    Robert Rethfeld betreibt den Börsendienst Wellenreiter-Invest. Kernprodukt ist ein handelstäglich erscheinender, abonnementsbasierter Newsletter. Weitere Informationen: www.wellenreiter-invest.de.

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    Greenspans Rezessions-Rap - Seite 2 „Das Marktverhalten, welches wir in den letzten sieben Wochen beobachten, ist in vielerlei Hinsicht identisch mit dem, was wir 1998 und 1987 sahen. Zudem ist es vermutlich identisch mit dem, was wir im Grundstückspreis-Kollaps im Jahr 1837 sahen …