Ein krankes Land
Der Klamauk geht weiter
Um die Bürger durch die steigenden Kosten der Gesundheitsversorgung nicht krank werden zu lassen, haben sich am Wochenende der Ärzteverband mit dem Krankenkassenverband an einen Tisch gesetzt, um so über die Köpfe der Patientenverbände und der anderen Gesundheitsverbände hinweg zu verhandeln, was ihnen auch gründlich gelungen ist. Im Endeffekt müssen die Ärzte jetzt nicht mehr umsonst arbeiten. Und welchem Patient nun sein Verband zu teuer ist, der kann ab sofort seine Krankenkasse boykottieren, schreibt der Hauptgeschäftsführer des Gesundheitsverband in seiner Antwort an den Vorsitzenden der Sozialverbände in der Verbandszeitschrift.
Zur selben Zeit weist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag die Verbände mit seinem Plädoyer für die Soziale Marktwirtschaft in die Schranken. Spannend werde jetzt nur noch, so darauf der Journalistenverband, wie der Deutsche Apothekerverband im Herbst den Europäischen Gerichtshof einwickeln würde, um sein Medikamentenmonopol auch weiterhin zu verteidigen. Man tippe auf einen doppelt gewickelten Streckverband. Verbände gebe es mittlerweile ja auch bereits bei Schlecker und nicht nur in der Apotheke.