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    DAX-Bilanz  3124  0 Kommentare Volkswagen verzerrt Gesamtbild

    Die abgelaufene Börsenwoche hatte wieder einmal Seltenheitswert und hohen Unterhaltungswert. Mit einem Gewinn von 137 Prozent führte Volkswagen die Liste der zahlreichen Wochengewinner mit großem Abstand an. Dies lag weniger an den Neunmonatszahlen, die am Donnerstag veröffentlicht wurden und über den Erwartungen lagen. Die Verdopplung des Aktienkurses wurde vielmehr durch Verwerfungen an den Terminmärkten ausgelöst. Dabei mussten einige Hedgefonds richtig bluten, weil sie zuvor in Erwartung eines fallenden Aktienkurses die Papiere leer verkauft hatten. Nachdem diese Spekulationen nicht aufgingen, stieg die Aktie im Zuge eines nie dagewesenen Short Squeeze zeitweise auf über 1000 Euro an und mutierte für kurze Zeit zum wertvollsten Konzern der Welt. Obwohl danach eine Halbierung auf aktuell 499,50 Euro eintrat, mussten die Wolfsburger die pole position nicht räumen. Trotz einer massiven Verschlechterung der weltwirtschaftlichen Lage bestätigte Europas größter Autobauer seine Prognosen für 2008. Positiv überraschte auch die Tatsache, dass das Management – im Gegensatz zur Konkurrenz – nicht gezwungen war, Wertberichtigungen in seiner Finanzsparte vorzunehmen. Weil VW innerhalb des DAX zeitweise ein Gewicht von 30 Prozent einnahm, sah sich die Börse sogar gezwungen, ihr Regelwerkt zur Berechnung des DAX zu ändern. So kappte man das Gewicht auf 10 Prozent. Ob dies die VW-Aktie in ruhigeres Fahrwasser führt, wird allerdings von einigen Experten bezweifelt. Grund: Noch immer seien nicht sämtliche Leerverkaufs-Positionen aufgelöst worden. Eine erneute Verdopplung dürfte in der kommenden Woche aber ausgesprochen unwahrscheinlich sein.

    Horrorzahlen bei Deutscher Postbank

    Unter den neun Wochenverlierern befanden sich fünf Finanzwerte, wobei die Aktien der Deutschen Postbank mit einem Wochenverlust von über 15 Prozent am stärksten gelitten haben. Die Ursache für das dicke Wochenminus war die Veröffentlichung miserabler Quartalszahlen. Im dritten Quartal schlug die Finanzmarktkrise voll durch. Aufgrund des negativen Ergebnisses vor Steuern in Höhe von 449 Mio. Euro rutschte das Unternehmen auch auf Sicht von neun Monaten in die Verlustzone (112 Mio. Euro) und kündigte eine Kapitalerhöhung an. Diese wird durch die Muttergesellschaft Deutsche Post AG komplett garantiert. Das fanden wiederum die Börsianer gar nicht gut und „prügelten“ deshalb auch auf die Post-Aktie ein. Sie verlor auf Wochensicht über zehn Prozent.

    Die Aktien im Überblick:
    Volkswagen
    Deutsche Postbank
    Deutsche Post



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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