Egbert Prior
Drillisch: Größenwahn im kleinen Maintal
Den Preis für seinen Größenwahn muß jetzt Paschalis Choulidis, Chef des Maintaler Mobilfunkunternehmens. 2008 mußte Drillisch mehr als 200 Millionen Euro auf seine Freenet-Beteiligung
abschreiben. Verlust vor Steuern 172 Millionen Euro! Um drei Prozent schrumpfte der Umsatz auf 350 Millionen Euro. Choulidis, ein in Heidelberg geborener Sohn griechischer Einwanderer, hat sich mit
seiner Einkaufstour verhoben. Choulidis Bruder, Vlasios, verantwortet als Vorstand den Vertrieb. Beide sind gelernte Radio- und Fernsehtechniker.
Das Desaster begann im Jahr 2006. Damals erwarb der kleinste deutsche Serviceprovider zehn Prozent an MobilCom, der Nummer zwei, in der Hoffnung, eine Rolle in der Konsolidierung der Branche spielen zu können. Anfang 2007 schluckte Freenet jedoch den einstigen Mutterkonzern MobilCom. Ex-Freenet-Lenker Eckhard Spoerr band bei der Verschmelzung seinen Anteilseigner Drillisch nicht mit ein, weil er die Maintaler für überbewertet hielt. Eine Schlammschlacht folgte. Der verärgerte Choulidis-Clan erhöhte die Beteiligung 2007 auf 28,6 Prozent - zum Teil auf Pump.
Das Desaster begann im Jahr 2006. Damals erwarb der kleinste deutsche Serviceprovider zehn Prozent an MobilCom, der Nummer zwei, in der Hoffnung, eine Rolle in der Konsolidierung der Branche spielen zu können. Anfang 2007 schluckte Freenet jedoch den einstigen Mutterkonzern MobilCom. Ex-Freenet-Lenker Eckhard Spoerr band bei der Verschmelzung seinen Anteilseigner Drillisch nicht mit ein, weil er die Maintaler für überbewertet hielt. Eine Schlammschlacht folgte. Der verärgerte Choulidis-Clan erhöhte die Beteiligung 2007 auf 28,6 Prozent - zum Teil auf Pump.
Nach der Aufstockung forderte Choulidis, Freenet zu zerschlagen. Auch diesmal blitzte er ab. Dabei hatte er sich mit United Internet verbündet. Doch Spoerr widersetzte sich und holte zum
Gegenschlag aus, indem er den Mobilfunker Debitel übernahm. Im Zuge des Deals handelten sich die Büdelsdorfer 1,1 Milliarden Euro Schulden ein. Angesichts der Konjunkturkrise schrumpft nun der
Handysektor - das zeigt eindrucksvoll der Verfall der Nokia-Aktie.
Drillisch hat sich mit der Beteiligung an Freenet ein Eigentor geschossen. Seit Mitte 2007 stürzte die Freenet-Aktie von 25 auf vier Euro, Drillisch von über acht auf einen Euro ab. Die Hessen schulterten zuletzt unter anderem kurz- und langfristige Bankschulden von rund 100 Millionen Euro. Am 26. März legt Choulidis die endgültigen Zahlen vor. Die Eigenkapitalquote dürfte unter die 30-Prozent-Marke gefallen sein. Unter den Aktiva befanden sich zuletzt Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte von 82 Millionen Euro. Ob diese Posten langfristig Bestand haben, ist fraglich. Müssen diese Werte abgeschrieben werden, droht die Pleite.
Drillisch hat sich mit der Beteiligung an Freenet ein Eigentor geschossen. Seit Mitte 2007 stürzte die Freenet-Aktie von 25 auf vier Euro, Drillisch von über acht auf einen Euro ab. Die Hessen schulterten zuletzt unter anderem kurz- und langfristige Bankschulden von rund 100 Millionen Euro. Am 26. März legt Choulidis die endgültigen Zahlen vor. Die Eigenkapitalquote dürfte unter die 30-Prozent-Marke gefallen sein. Unter den Aktiva befanden sich zuletzt Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte von 82 Millionen Euro. Ob diese Posten langfristig Bestand haben, ist fraglich. Müssen diese Werte abgeschrieben werden, droht die Pleite.
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Anzeige
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.
Anzeige