Telekom
Von Tief zu Tief
Die Aktie der Deutsche Telekom notiert mittlerweile solide unter ihrem Emissionskurs von 14,30 Euro aus dem Jahre 1996. Den Stoß von der Klippe bekam das Papier, als bekannt wurde, dass die
US-Tochter Voicestream im ersten Quartal 3,8 Mrd. Dollar Verlust macht. Wohlgemerkt – zusätzlich zur ohnehin schon nicht berauschenden Ertragslage.
VoiceStream hat sich mit der US-Börsenaufsicht SEC auf eine neue Abschreibungspraxis für Mobilfunklizenzen geeinigt. Die Lizenzen werden jetzt nicht mehr regelmäßig abgeschrieben, was bei VoiceStream je Quartal 214 Mio. Dollar ausmachte, sondern auf einen Schlag. Im gleichen Atemzug müssen in der Bilanz steuerliche Verlustvorträge in Milliardenhöhe aufgelöst werden.
VoiceStream hat sich mit der US-Börsenaufsicht SEC auf eine neue Abschreibungspraxis für Mobilfunklizenzen geeinigt. Die Lizenzen werden jetzt nicht mehr regelmäßig abgeschrieben, was bei VoiceStream je Quartal 214 Mio. Dollar ausmachte, sondern auf einen Schlag. Im gleichen Atemzug müssen in der Bilanz steuerliche Verlustvorträge in Milliardenhöhe aufgelöst werden.
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Die Zahlen der Deutschen Telekom berühren die Wendung bei Voicestream nicht, wenn nach deutschem HGB (Handelsgesetzbuch) bilanziert wird. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick hatte sich allerdings aus heutiger Sicht etwas sehr weit aus dem Fenster gelehnt, als er auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens kürzlich behauptet hatte, man schreibe nach US-GAAP schwarze Zahlen. Er hatte vorgerechnet, dass nach amerikanischer Rechnungslegung in 2001 kein Verlust in Höhe von 3,5 Mrd. Euro, sondern ein Gewinn von mehr als 0,5 Mrd. Euro entstanden sei. Möglich wird die wundersame Wendung einfach dadurch, dass bestimmte Aufwendungen nach HGB im Jahr ihrer Entstehung voll ergebniswirksam werden, während sie bei US-GAAP auf mehrere Jahre verteilt abgeschrieben werden. Diese Schönrechnerei hat sich jetzt erledigt.
Ein Unglück kommt selten allein. Goldman Sachs ist herbei gesprungen und stuft die deutsche Mutter mit „market perform“ ein. Zuvor hatte das Brokerhaus dem Titel noch die Einschätzung „outperform“ zugestanden. Die Analysten berufen sich dabei auf die vagen und unbefriedigenden Ausblicke, die das Unternehmen für 2002 gegeben hat.
Die von Telekom-Chef Ron Sommer und seinem Vorstandskollegen auf besagter Bilanzpressekonferenz gemachten Ausführungen waren in der Tat wenig präzise 270207. Der Konzern rechnet über das Gesamtjahr mit einer Umsatzsteigerung von etwa 10 Prozent von einer 2001er Basis von 48,3 Mrd. Euro aus. Der freie Cashflow soll mit 0,5 bis 1,5 Mrd. Euro positiv ausfallen. Das EBITDA-Ergebnis will der Bonner Konzern im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Das war das Konkreteste, was neben dem Leitmotiv „Alles wird gut“ zu hören war.
Das alles schafft kein Vertrauen in die ehemalige Volksaktie. Sie testet angelegentlich ihr Septembertief. Ob sie den Test besteht, ist derzeit mehr als fraglich. Schließlich deutet alles darauf hin, dass der Telekommunikationssektor samt Mobilfunk noch längst nicht über den Berg ist.
Die Zahlen der Deutschen Telekom berühren die Wendung bei Voicestream nicht, wenn nach deutschem HGB (Handelsgesetzbuch) bilanziert wird. Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick hatte sich allerdings aus heutiger Sicht etwas sehr weit aus dem Fenster gelehnt, als er auf der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens kürzlich behauptet hatte, man schreibe nach US-GAAP schwarze Zahlen. Er hatte vorgerechnet, dass nach amerikanischer Rechnungslegung in 2001 kein Verlust in Höhe von 3,5 Mrd. Euro, sondern ein Gewinn von mehr als 0,5 Mrd. Euro entstanden sei. Möglich wird die wundersame Wendung einfach dadurch, dass bestimmte Aufwendungen nach HGB im Jahr ihrer Entstehung voll ergebniswirksam werden, während sie bei US-GAAP auf mehrere Jahre verteilt abgeschrieben werden. Diese Schönrechnerei hat sich jetzt erledigt.
Ein Unglück kommt selten allein. Goldman Sachs ist herbei gesprungen und stuft die deutsche Mutter mit „market perform“ ein. Zuvor hatte das Brokerhaus dem Titel noch die Einschätzung „outperform“ zugestanden. Die Analysten berufen sich dabei auf die vagen und unbefriedigenden Ausblicke, die das Unternehmen für 2002 gegeben hat.
Die von Telekom-Chef Ron Sommer und seinem Vorstandskollegen auf besagter Bilanzpressekonferenz gemachten Ausführungen waren in der Tat wenig präzise 270207. Der Konzern rechnet über das Gesamtjahr mit einer Umsatzsteigerung von etwa 10 Prozent von einer 2001er Basis von 48,3 Mrd. Euro aus. Der freie Cashflow soll mit 0,5 bis 1,5 Mrd. Euro positiv ausfallen. Das EBITDA-Ergebnis will der Bonner Konzern im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Das war das Konkreteste, was neben dem Leitmotiv „Alles wird gut“ zu hören war.
Das alles schafft kein Vertrauen in die ehemalige Volksaktie. Sie testet angelegentlich ihr Septembertief. Ob sie den Test besteht, ist derzeit mehr als fraglich. Schließlich deutet alles darauf hin, dass der Telekommunikationssektor samt Mobilfunk noch längst nicht über den Berg ist.
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