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     1608  0 Kommentare Große Chance



    Von Aktien und Lotto

    Die deutsche Börse hat binnen weniger Monate die stärkste Aufwärtsbewegung seit den 30er Jahren. Doch wenige Privatanleger scheinen dabei zu sein. Die Papiere befinden sich in den festen Händen, die sie auch bei dem vergangenen Kursrutsch nicht herausgeworfen haben. (Und die meisten Leser, mit denen ich kommuniziert habe, wollten den Dax bei 3.000 Punkten kaufen.)

    Dagegen ist europaweit ein heftiges Lottofieber ausgebrochen. In Italien steht ein Jackpot von 140 Millionen zur Ausspielung, und es heißt, viele Deutsche (Kleinanleger!) führen derzeit in das Land, um ihre Tippscheine dort abzugeben.

    Bei der Aktienanlage liegt die Gewinnchance a priori bei 50%. Betrachtet man längere Zeiträume, kann man gutes Gewissens von einer Gewinnchance von 100% sprechen, den Einsatz deutlich zu vermehren.

    Beim Lotto hingegen liegen die Chancen auf einen Hauptgewinn bei 1 zu 14 Millionen – und das gilt nur für die deutsche Ausspielung. Bei der italienischen Ziehung jedoch vermindert sich durch die Tatsache, dass nicht 6 aus 49 Zahlen gezogen werden, sondern 6 aus 90, die Gewinnwahrscheinlichkeit auf 1 zu 623 Millionen.

    Und da kann der Deutsche Kleinanleger natürlich nicht an sich halten. Da muss er hin. Und Recht hat er! Denn er verhält sich systemstabilisierend. Wenn tatsächlich jeder reich werden würde, dann würde der Reichtum an sich ja nichts mehr bedeuten.

    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Große Chance Von Aktien und Lotto Die deutsche Börse hat binnen weniger Monate die stärkste Aufwärtsbewegung seit den 30er Jahren. Doch wenige Privatanleger scheinen dabei zu sein. Die Papiere befinden sich in den festen Händen, die sie auch bei dem …

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