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    Vollgas in China  5272  0 Kommentare Eldorado der Autoindustrie - Seite 2



    Lebten 2008 nach offizieller Statistik rund 47 Prozent der Chinesen in der Stadt, wird der Urbanisierungsgrad laut McKinsey in 15 Jahren 62 Prozent betragen. Bis 2025 werden allein acht Megacitys in China entstanden sein, mit einer Bevölkerung von jeweils über zehn Millionen, prognostizieren die Experten von McKinsey. Zum Vergleich: Die größte deutsche Stadt, Berlin, wird Schätzungen zufolge zu dieser Zeit rund 3,4 Millionen Einwohner haben.

    „Aber ein noch größerer Markt tut sich in den Städten unterhalb dieser Größenordnung auf“, so Expertin Sha. Denn auch deren Einwohner wollen mit dem Auto zur Arbeit und am Wochenende mit der Familie ins Grüne. Das wirft enorme Probleme auf. Schon jetzt müssen die Städte bremsen. In Shanghai ist eine Zulassungslizenz nur via Versteigerung zu bekommen und kostet bis zu 4000 Euro. Doch trotz dieser enormer Zusatzkosten sind die Straßen zum Bersten voll.

    Und das, obwohl China laut Vahland „in atemberaubender Geschwindigkeit das Straßennetz ausgebaut hat“. Laut National Bureau of Statistics of China verfügt das Land über ein Fahrbahnnetz von 3 583 715 Kilometern, nach den USA das zweitgrößte der Welt. Zudem schreibt China strenge Emissionswerte vor, um der Umweltverschmutzung Herr zu werden.

    Doch vor Eroberungsfantasien ausländischer Autohersteller warnt McKinsey ausdrücklich. Die Regierung hat klare Ziele definiert. Nach dem Willen der Parteiführung soll der Markt künftig von heimischen Herstellern beherrscht werden. Derzeit dominieren noch ausländische Marken. Doch verkaufen darf nur, wer via Joint Venture eine Zwangsehe mit den Chinesen eingegangen ist. Außerdem bauen Pekings Machthaber die chinesischen Autohersteller durch Fusionen und Zukäufe auf global wettbewerbsfähige Konzerngröße um. Dabei sind vier Konzerne FAW, SAIC, Dongfeng und Changan im Fokus der Regierung. Durch Zusammenschlüsse mit kleineren Herstellern sollen die ausgewählten Firmen künftig auf einen Produktionsoutput von mehr als zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr kommen. Auch die nächstkleineren – BAIC, GAIC Chery und Geely (die Volvo von Ford erwarben) – haben die Politiker im Visier.

    Dass der Plan aufgehen kann, bestätigt McKinsey genauso wie die Unternehmensberatung IHS Global Insight. Bis 2020 werden heimische Hersteller den Marktanteil von jetzt 29 Prozent auf 35 bis 40 Prozent ausbauen, zulasten der Importmarken.

    Und auch private Automobilhersteller in China wie Aufsteiger des vergangenen Jahres, Build Your Dreams (BYD), drängen auf den Markt. So erhob BYD-Chef Wang Chuanfu jüngst den Anspruch, bis zum Jahr 2015 die Nummer 1 in China sein zu wollen. Das bedeutet für die heutigen Marktführer einen harten Kampf ums Eldorado made in China.
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