Egbert Prior

Indus auf dem Weg zum Milliardär

Die Beteiligungsgesellschaft auf Rekordkurs. Das SDAX-Unternehmen wird im laufenden Turnus voraussichtlich den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erzielen. Die bisherige Bestmarke wurde 2008 mit rund 920 Millionen Euro markiert. Der operative Gewinn wird wahrscheinlich nicht ganz 100 Millionen Euro erreichen, aber schon im kommenden Jahr dürfte der bisherige Spitzenwert (102 Millionen in 2007) deutlich übertroffen werden.

Die Wirtschaftskrise hat Indus damit endgültig abgehakt, wobei man nie in die roten Zahlen geraten war. Vorstandschef Helmut Rubisch hat in der Rezession die Kosten beherzt gesenkt, das Unternehmen geht nun gestärkt aus der Krise hervor. Indus hält gut 40 überwiegend mehrheitliche Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen, die erfolgreich in ihrer Nische arbeiten. Häufig handelt es sich bei den Engagements um Nachfolgeregelungen, der Anlagehorizont langfristig, ein Exit nicht geplant.

Auch die vertretenen Branchen spiegeln die konservative Strategie wider. Schwerpunkte liegen im Bau, bei Anlagenherstellern, Ingenieurdienstleistungen, Metallverarbeitung oder der Medizintechnik. Obwohl sich der Aktienkurs binnen Jahresfrist auf 23,40 Euro in etwa verdoppelt hat, ist die Bewertung immer noch günstig. Die Marktkapitalisierung entspricht mit rund 460 Millionen Euro etwa dem halben Jahresumsatz. Das KGV (2010) liegt bei rund 10. Seit Ende Oktober verfügt Indus über einen neuen Ankerinvestor. Die Versicherungskammer Bayern hat sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung mit 9% beteiligt. So will sich Unternehmenslenker Rubisch gegen Heuschrecken schützen, vor einiger Zeit war Indus ein Hedgefonds auf den Pelz gerückt. Jetzt kann sich Rubisch wieder ganz auf das Geschäft konzentieren und die eine oder andere interessante Beteiligung an Land ziehen.