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     1834  0 Kommentare Conergy-Vorstand wirbt für Rettungspaket - ´Ohne Alternative´

    HAMBURG - Der Vorstand des hochverschuldeten Solarunternehmens Conergy hat bei seinen Aktionären eindringlich für die Annahme des mit den Banken ausgehandelten Rettungspakets geworben. Es sieht einen drastischen Kapitalschnitt und eine anschließende Kapitalerhöhung vor. So sollen die Schulden um 188 Millionen auf zunächst 135 Millionen Euro gesenkt werden. ´Die Schulden sind zu hoch´, sagte Finanzvorstand Sebastian Biedenkopf bei der außerordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag in Hamburg. Das Sanierungskonzept sei ohne Alternative, um einen möglichen Totalverlust für die Aktionäre zu verhindern.

    Die Entschuldung sei die Basis, um dem Unternehmen ´endlich wieder eine tragfähige Bilanzstruktur´ und damit eine ´echte Zukunft´ zu geben. ´Am Ende dieses Prozesses soll eine neue Conergy stehen´, sagte Biedenkopf. Ein niedrigerer Verschuldungsgrad werde Conergy auch neue strategische Optionen wie Partnerschaften oder Gemeinschaftsunternehmen zu suchen.

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    Je schneller das Sanierungskonzept umgesetzt werden könne, desto besser. ´Jeden Tag, den wir hier gewinnen, spart der Gesellschaft Zinsaufwendung in Höhe von rund 20.000 Euro, jeden Monat 600.000 Euro. Geld, das wir besser in das Wachstum der Gruppe investieren würden.´

    Conergy habe sich in den vergangenen Jahren schlichtweg übernommen. Die Schulden verstellten den Weg in die Zukunft. Biedenkopf betonte, dass das Geschäftsmodell nach einem harten Konzernumbau tragfähig sei. Conergy sei weiterhin eine starke Marke im Solarmarkt. Zuletzt habe das Unternehmen gegen seine Konkurrenz aufgeholt.

    Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die im TecDax notierte Gesellschaft mit 30,1 Millionen Euro erstmals seit 2006 wieder ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Unter dem Strich stand aber immer noch ein Verlust von 42 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um gut 50 Prozent auf 913,5 Millionen Euro. ´Unsere Einschätzung zur operativen Sanierungsfähigkeit der Conergy stützen wir als Vorstand auch auf die grundsätzlich positiven Wachstumsaussichten im Solarmarkt´, sagte Biedenkopf. ´Auch wenn der Jahresauftakt 2011 nicht unerwartet eher verhalten war, rechnen wir im Frühjahr mit einer Belebung des Marktes und damit auch unseres Geschäfts.´

    Das finanzielle Rettungspaket sieht einen drastischen Kapitalschnitt von 400 Millionen auf nur noch 50 Millionen Euro und eine anschließende Kapitalerhöhung vor. Gleich mehrere Hedgefonds dürften in der Folge zu Großaktionären bei Conergy werden. Sie haben während der Finanzierungsverhandlungen im vergangenen Jahr die Conergy-Kredite von zahlreichen Banken aufgekauft und wollen diese nun in Eigenkapital umwandeln. Wie hoch dieser sogenannte Debt-to-Equity Swap ausfällt, hängt davon ab, wie viele Aktionäre ihre Bezugsrechte bei der Kapitalerhöhung ausüben. Sollte dies keiner tun, würden die Hedgefonds knapp 70 Prozent der Conergy-Aktien halten.

    Widerstand gegen das Rettungspaket kommt von Kleinanlegern. So kündigte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) bereit zu Wochenbeginn an, die geplanten Kapitalmaßnahmen abzulehnen. Damit wollen die Anlegerschützer nach eigenen Angaben dagegen protestieren, dass die Sanierung ´zum wiederholten Male´ auf Kosten der Aktionäre gehe. Entweder sie schießen neues Geld ins Unternehmen oder ihre Beteiligung verwässert sich. Die Zustimmung der Hauptversammlung gilt trotzdem als sicher, da etwa die Commerzbank als Hauptaktionärin und zugleich größte Gläubigerin den Rettungsplan mitträgt./enl/wiz


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    Conergy-Vorstand wirbt für Rettungspaket - ´Ohne Alternative´ HAMBURG (dpa-AFX) - Der Vorstand des hochverschuldeten Solarunternehmens Conergy hat bei seinen Aktionären eindringlich für die Annahme des mit den Banken ausgehandelten Rettungspakets geworben. Es sieht einen drastischen Kapitalschnitt und eine …