Resprop Immobilien

Kursmanipulation?

Liebe Leser,

bei meinen Screenings nach deutschen Aktien, die sich entgegen dem Gesamtmarkttrend sehr gut gehalten haben oder sogar deutlich zulegen konnten, bin ich auf die Resprop Immobilien gestoßen.

Voller Freude begann ich zu recherchieren, denn die vorhandenen Handelsumsätze ließen darauf schließen, dass sich hinter den Kulissen tatsächlich Spannendes tut. Das Ergebnis war dann allerdings ernüchternd. Auf der Homepage www.resprop.de lassen sich weder aktuelle Infos noch ein Geschäftsbericht finden. Der Leser wird lediglich mit relativ nichtssagenden Strategieaussagen abgespeist.

Sehr interessant ist dagegen ein Bericht aus der Wirtschaftswoche vom 15.April dieses Jahres vom Enthüllungsjournalisten Niklas Hoyer, der seinerseit bereits den Skandal um Solar Millennium aufgedeckt hat. Hier der Link:

http://www.wiwo.de/finanzen/tief-im-boersensumpf-462441/print/

Hoyer schreibt darin unter anderem:

Ermittler, die Erfolg haben wollen, müssen sich auch mal die Finger schmutzig machen. So wie der Polizeibeamte, der am 28. Juni vergangenen Jahres im Düsseldorfer Büro des ehemaligen Börsenmaklers Spütz einen Tischkalender aus einem Papierkorb fischte. Darin sollen Käufe und Verkäufe ein und derselben Aktie verzeichnet sein, die alle zwischen dem 12. August 2008 und dem 24. September 2009 gelaufen waren. Die aufwendige Durchsuchungsaktion, an der eine Staatsanwältin und 15 Ermittler beteiligt waren, könnte den bekannten Investoren Peter Eck und Axel Sartingen nun zum Verhängnis werden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat sich tief in den Sumpf dubioser Geschäfte mit kleinen Aktiengesellschaften begeben und die beiden Anfang des Jahres wegen Marktmanipulation angeklagt. Eine Truppe um Eck und Sartingen soll untereinander Pakete einer Aktie mehrere Hundert Mal hin und her gehandelt und so Kurse und ausgewiesene Börsenumsätze manipuliert haben. Eck, früher mal Vorstand bei Borussia Mönchengladbach, will sich zu den Transaktionen nicht äußern. Sartingen sagt, er habe „mit niemandem ein Geschäft abgesprochen“.

Bei der Aktie handelte es sich um eben jene Resprop Immobilien:

Acht Beteiligte, darunter Eck und Sartingen, sollen 333 Transaktionen vorab abgesprochen haben. So hätten sie den Aktienkurs der Düsseldorfer Resprop Immobilien hochgetrieben. An diesem Unternehmen soll die Ehefrau von Peter Eck laut Anklage 81 Prozent halten. Eck sagt, seine Frau habe im besagten Zeitraum nur etwa 30 Prozent besessen. Zwischen August 2008 und März 2009 stieg der Kurs jedenfalls von 2,23 Euro auf 5 Euro. Ein Großteil der im gesamten untersuchten Zeitraum gehandelten Aktien für gut sechs Millionen Euro soll durch die Hände der Angeschuldigten gegangen sein, so die Staatsanwaltschaft.

Da es keine News von Resprop Immobilien gibt liegt der Verdacht nahe, dass der jüngste Kursanstieg von rund 8 auf aktuell 14 Euro ebenfalls im Zusammenhang mit Kursmanipulationen steht. Im Extremfall könnte das zu einer Aussetzung des Aktienkurses und letztlich zu einem Totalverlust für die Aktionäre führen. Aus Sicherheitsgründen rate ich daher zum Verkauf der Aktie.