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     1878  0 Kommentare Egbert Prior: First Sensor spielt in höherer Liga

    Die Berliner schlucken die Sensorsparte der Technologieholding Augusta. Das erhöht den Umsatz mit einem Schlag auf gut das Doppelte. Vorstandschef Hans-Georg Giering setzt damit den strammen Wachstumskurs fort. Beim Börsengang 1999 kam der ehemalige Ableger eines DDR-Kombinats erst auf einen Mini-Umsatz von umgerechnet etwa 3 Millionen Euro. Im kommenden Jahr sollen unter Berücksichtigung der neuesten Akquisition mindestens 115 Millionen Euro durch die Bücher gehen. Die Kursentwicklung der bis vor kurzem noch als Silicon Sensor firmierenden Gesellschaft hinkt der Geschäftsausweitung hinterher. Zum Börsengang wurde die Aktie mit 15,50 Euro ausgegeben. Aktuell 9,80 Euro. Zur Zeit läuft eine Kapitalerhöhung, um den Kaufpreis des Neuerwerbs zu bezahlen. Für die profitable Augusta-Tochter, die im laufenden Turnus etwa 60 Millionen Euro umsetzen wird, sind rund 67 Millionen zu berappen. Davon soll die Kapitalerhöhung (Ausgabepreis 10 Euro) 33 Millionen einspielen. Das Bezugsrecht im Verhältnis 2 zu 1 läuft noch bis zum 21.10.. Sollten Aktionäre davon Gebrauch machen? ­ Unternehmenslenker Giering erwartet im Gespräch mit der Prior Börse durch den Zusammenschluß Synergieeffekte zwischen 1 und 2 Millionen Euro jährlich. Im Zusammenspiel seien die Einheiten mehr wert als einzeln. Gemeinsam ließe sich billiger entwickeln und produzieren. Auch der Vertrieb werde schlagkräftiger. Zudem spiele man wegen des Umsatzsprungs in einer höheren Liga, in Zukunft dürfte es leichter fallen auch große Aufträge zu ergattern. Giering glaubt, durch den Deal zu den weltweit wichtigsten Spielern der Branche aufzusteigen. Bislang war First Sensor ein sehr zyklisches Unternehmen, beispielsweise stark von Aufträgen aus der Automobilindustrie abhängig. Durch den Zukauf soll sich indes der Anteil der Anwendungen in der Medizintechnik, die als wenig schwankungsanfällig gilt, von derzeit knapp 10% auf etwa 30% erhöhen. Für das kommende Jahr schätzen wir den Nettogewinn auf etwa 7 Millionen Euro. Dem steht ein Börsenwert (nach Kapitalerhöhung) von knapp 100 Millionen gegenüber. Das KGV ungefähr 14. Nicht ganz billig. Giering verspricht aber, mittelfristig die operative Marge von zuletzt (2010) 8% auf bis zu 15% hochzuschrauben. Eine ähnliche Größenordnung hatten die Berliner vor der Wirtschaftskrise erreicht. Auch beim Umsatz sei das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht, eine weitere Verdoppelung bereits in fünf Jahren erreichbar. Aus unserer Sicht nicht ausgeschlossen, vorausgesetzt, die Konjunktur spielt mit. Dann könnte auch der Kurs weiter in Richtung Allzeithoch marschieren, das Ende 2007 mit 22,20 Euro markiert wurde.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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