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DAX-Bilanz: Defensive Werte im Höhenflug
Vor den Krisengipfeln am Sonntag und am Mittwoch stieg die Nervosität. Nach einer Berg- und Talfahrt erzielte der DAX ein leichtes Wochenplus von 0,06 Prozent.
Während Griechenland mit Streiks und Unruhen auf die beschlossenen Sparprogramme seiner Regierung reagiert, fahren die Börsianer Achterbahn – allerdings weniger zum Spaß. Die Angst ist groß, dass
auf die durch Lehman ausgelöste Finanzkrise 1.0 nun die staatsschulden-bedingte Version 2.0 folgt. Damals kam die Wirtschaft aufgrund einer massiven Kreditklemme zum Erliegen. Bislang hält sich die
Realwirtschaft angesichts der miserablen Stimmung relativ gut. Nichtsdestotrotz sollte in der kommenden Woche ein möglichst ambitionierter Plan zur Bewältigung der Krise vorgelegt werden.
Unsicherheit und Nervosität dürften den DAX aber auch in der kommenden Woche begleiten. Zwischen Wochentief (Dienstag) und Wochenhoch (Montag) lag in der abgelaufenen Handelswoche eine
Bandbreite von 334 Punkten. Das Verhältnis zwischen Wochengewinnern und -verlierern fiel mit 18 zu 12 leicht positiv aus.
Bei Banken scheint derzeit das Motto zu gelten: Auf und nieder immer wieder. So erholten sich die Aktien der Commerzbank (+1,9 Prozent) und der Deutschen Bank
(+1,9 Prozent) deutlich stärker als der Leitindex, nachdem sie zuvor massiv in die Verlustzone geraten waren. Selbst Martin Blessing, der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, plädiert mittlerweile
für einen Schuldenschnitt Griechenlands, obwohl sein Bankhaus ein besonders starkes Exposure in griechischen Staatsanleihen hat.
Defensive Werte stark gefragt
Besonders hohe Wochengewinne erzielten die Aktien von Henkel (+3,9 Prozent), Fresenius (+4,5 Prozent) und Metro (+5,6 Prozent). Letztere hat damit
den in der Vorwoche zu beobachtenden Kurssturz nach dem Verzicht des bisherigen Unternehmenschefs Eckhard Cordes auf eine weitere Amtszeit bestens verdaut. Anfang November wird das Unternehmen
seine aktuellen Quartalszahlen veröffentlichen. Nach bisherigem Stand soll der Vorsteuergewinn das vergleichbare Vorjahresniveau übertreffen.
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