Australien schlägt Mali
AngloGold Ashanti - Heftige Kritik an Australien
Manchmal dauert es, bis Worte ihren Weg an die Öffentlichkeit finden. So wird die scharfe Kritik eines Minengiganten an Australien erst spät wahrgenommen.
Schon am 27. März kritisierte Mark Cutifani, der Chef von AngloGold Ashanti (WKN: 164180) die australische Politik. Doch die Worte gehen fast unter. Erst jetzt stürzen sich
Nachrichtenagenturen und Zeitungen auf die Äußerungen. Die Empörung ist groß, die Reaktionen in Australien sind noch begrenzt.
Cutifani kritisiert die australische Bergbaupolitik scharf. Er sieht in Australien mehr Risiken für Bergbauinvestitionen als in Mali. Dies überrascht, wird doch Mali gerade von politischen Unruhen
erschüttert. Nach einem Staatsstreich und immer wiederkehrenden Unruhen der Tuaregs ist die politische und wirtschaftliche Situation in dem westafrikanischen Staat alles andere als sicher.
Bergbaukonzerne wissen nicht, wie ihre Zukunft dort aussieht, ob sie auch künftig in Ruhe in dem Land fördern können, das der drittgrößte Goldförderer Afrikas ist. Doch Cutifani hält die Situation
in Australien für kritischer.
Der CEO spielt dabei vor allem auf die Steuerpläne der Regierung an. Ab Juli soll es eine Supersteuer von 30 Prozent auf die Gewinne großer Kohle- und Eisenerzförderer geben. Noch sind Goldförderer
von dieser Steuer ausgeschlossen. Dennoch kritisiert der Chef des drittgrößten Goldförderers der Welt die australische Regierung und vor allem Wayne Swan, den in der Regierungspartei für die
Finanzen zuständigen Politiker. Swan steht auch mit anderen Bergbaugrößen aufgrund der Steuern im Disput. So wird kritisiert, dass die australische Politik nur in kurzfristigen Zyklen denkt, man
richte sich nach Wahlen statt nach anderen Aspekten. Entsprechend fordert Cutifani von den Politikern nicht nur eine Diskussion. Er will einen konstruktiven Dialog anstoßen, der sich mit der
Zukunft des Landes und seiner Industrien befasst. Bisher sieht er jedoch eher eine Schlammschlacht, die den Zielen der Politik wenig nützen wird. Der Ruf des Landes, das bisher für seine
Minenfreundlichkeit gerühmt wird, und seiner Politiker scheint in Gefahr zu sein.
Cutifani ist bekannt für seine teils drastischen Äußerungen. Er hat schon früher gegen Steuern in australischen Bundesstaaten angekämpft. Auch die Steuerpläne afrikanischer Länder waren und sind
dem wortgewandten Manager immer ein Dorn im Auge. Welchen Eindruck er mit den jüngsten Äußerungen auf dem fünften Kontinent machen wird, muss abgewartet werden. Eine Fortsetzung scheint garantiert
zu sein.
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