checkAd

    EUR/USD  2609  0 Kommentare Die nächste Runde des Gelddruckens hat begonnen – Weitere Schritte werden folgen

    Nur die japanischen Investoren waren so richtig erfreut über die nur halbherzige Aktion der US-Notenbank, ihre „Operation Twist“ um weitere 267 Milliarden Dollar bis zum Jahresende auszuweiten.

    Alle weiteren Schritte über diese Maßnahme hinaus, wie zum Beispiel eine Ankündigung eines neuen Quantitative Easing 3 (QE3), also die Versorgung der Finanzmärkte mit frischem statt „umgeschichteten“ Geld, hätten den Dollar geschwächt. So aber hielt sich der Dollar stabil, verloren hat unter anderem der Japanische Yen, und das half Nippons Exportwerten.

    Alle anderen Märkte reagieren heute eher enttäuscht auf den aus ihrer Sicht erwarteten Schritt der amerikanischen Notenbank. Diese Enttäuschung könnte sich aber im Laufe der nächsten Wochen schnell in eine optimistische Grundstimmung in Erwartung konkreterer Schritte in diese Richtung auch von Bernankes Kollegen in Frankfurt, London und Tokio wandeln. Denn der Boden dafür ist nun bereitet. An einem „Schluck mehr aus der Pulle“ schon zu diesem Zeitpunkt haben Bernanke auch die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November in den USA gehindert. Wollte der US-Notenbank-Chef doch nicht den Eindruck gegenüber der schon lange in diese Richtung argumentierenden Opposition noch weiter verstärken, Obama das Geldausgeben zu stark erleichtern zu wollen.

    Die kriselnde Weltwirtschaft wird in den nächsten Monaten auf diese Finanzspritzen angewiesen sein, um wieder auf die Beine zu kommen. Europa steht kurz vor der Rezession, und mit einem Wachstum von nur noch sieben Prozent können die Chinesen auch nicht zufrieden sein. Für die USA haben die Währungshüter ihre Erwartungen für das Wachstum für 2012 gestern auf 1,9 bis 2,4 Prozent heruntergeschraubt. Auch Bernanke ließ keinen Zweifel daran aufkommen, Europa sei schuld an dieser Lage und spielte den Ball weiter nach Frankfurt, mehr gegen die Krise zu tun.

     

    Notenbank

    Nächstes Meeting

    Bank of England (BoE)          

    04. / 05. Juli

    Europäische Zentralbank (EZB)

    05. Juli

    Bank of Japan (BoJ)

    11. / 12. Juli

    Federal Open Market Committee (FOMC)

    31. Juli / 01. August

     

    Ob dieser Ball allerdings direkt nach Frankfurt gespielt wird oder erst einmal in London halt macht, da bin ich mir aktuell nicht ganz sicher. Die Bank of England zumindest hat in dieser Woche gute Zahlen zur Inflation bekommen. Diese ist im Mai erstmals seit 2009 unter die Marke von drei Prozent gefallen. Damit ist der Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen wieder etwas größer geworden. Das nächste Treffen der Notenbanker findet in London Anfang Juli statt. Auf der Juni-Sitzung scheiterten die Befürworter weiterer Anleiheaufkäufe nur noch knapp mit vier gegen fünf Stimmen. Sollte sich die Lage also bis zum Meeting am 04./05. Juli nicht signifikant verbessern, wovon ich nicht ausgehe, wird die Bank of England eine Ausweitung um weitere 50 auf dann 375 Milliarden Pfund (rund 470 Milliarden Euro) beschließen.

    Seite 1 von 2


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Torsten Gellert
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Torsten Gellert ist seit Januar 2015 Head of Germany/Austria bei CMC Markets. Schon von 2007 bis 2009 war er mitverantwortlich für die Geschäfte im deutschsprachigen Raum und etablierte in dieser Zeit CMC Markets als größten Anbieter von CFDs und Forex in Deutschland. Der studierte Diplom-Mathematiker startete seine berufliche Karriere 1997 bei der Allianz Versicherung. Nach zehn Jahren in der Versicherungsbranche wechselte er 2007 zu CMC Markets Deutschland in die Geschäftsleitung. 2010 zog es ihn in seine Heimatstadt zurück und er baute das Deutschland-Geschäft des internationalen Brokers FXCM auf.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Torsten Gellert
    EUR/USD Die nächste Runde des Gelddruckens hat begonnen – Weitere Schritte werden folgen Nur die japanischen Investoren waren so richtig erfreut über die nur halbherzige Aktion der US-Notenbank, ihre „Operation Twist“ um weitere 267 Milliarden Dollar bis zum Jahresende auszuweiten.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer