Nach Gewinnwarnung
Anglo American Platinum senkt auch Produktionsprognose und Investitionsbudget
Anglo American Platinum (WKN 856547, Amplats), der größte Platinproduzent der Welt, hat am heutigen Montag seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2012 und auch die geplanten Investitionsaufwendungen für das laufende Jahr gesenkt. Vor allem der schwache Platinpreis und die noch immer geringe Nachfrage nach dem Edelmetall bereiten dem Branchenprimus Probleme.
Wie angekündigt meldete Amplats zudem einen Rückgang des Halbjahresgewinns um drastische 78% auf nun noch 272 Rand-Cent pro Aktie. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte der Konzern noch 1.232 Cent pro Aktie verdient. Es handelt sich hier um die so genannten Headline Earnings, die in Südafrika hauptsächlich herangezogen werden und die bestimmte Einmalposten außen vor lassen.
Darüber hinaus senkte das Unternehmen die Produktionsprognose für 2012 auf 2,4 bis 2,5 Mio. Unzen Platin, nachdem man bislang von 2,5 bis 2,6 Mio. Unzen ausgegangen war. Unter Berufung auf die weitere Verschlechterung der Marktbedingungen erklärte Amplats zudem, dass man die geplanten Ausgaben für die Platinprojekte in diesem Jahr deutlich senken wird. Die Investitionsaufwendungen werden um weitere 700 Mio. Rand – rund 84,68 Mio. Dollar – auf 7,3 Mrd. Rand reduziert. Zuvor hatte der Konzern noch 9 Mrd. Rand investieren wollen.
Nachdem das Unternehmen in der vergangenen Woche seine Gewinnwarnung veröffentlicht hatte, kam es zudem zu einer signifikanten Veränderung in der Geschäftsführung. Der ehemalige CEO Neville Nicolau nahm die schlechten Zahlen zum Anlass, um zurückzutreten.
Anglo American (WKN A0MUKL), die Muttergesellschaft von Amplats, eröffnet am Freitag die Berichtssaison der Bergbaugiganten und viele Beobachter werden die Produktionsprognose der Tochtergesellschaft genau untersuchen, um herauszufinden, was sie zum sinkenden Saldo des Minenriesen beitragen kann, nachdem bereits die Abteilungen Eisenerz und Diamanten niedrigere Gewinn einbrachten.
Anglo American ist der einzige Bergbau-Major, der einen signifikanten Anteil seiner Aktivitäten im Platinbereich hat. Der Konzern führt derzeit eine strategische Überprüfung seiner Aktivitäten in Südafrika durch, das rund 80% der bekannten Platinreserven aufweist.
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