Fröhliche Rezession
Die Eurozone rutscht derzeit in die Rezession, das ist jetzt klar. Doch was für ein treffliches Gefühl, wenn man es sich selbst gut gehen lassen kann und davon nichts mitbekommt, denken sich die reichen Griechen und auch die Menschen in Berlin im Steakhouse, denen es überhaupt nichts ausmacht, dass die Essenspreise hier pro Gericht auf deutlich über 20 Euro angestiegen sind.
Derweil wird draußen über das Schulessen debattiert und dass eine deutliche Qualitätssteigerung, bei der pro Essen von gegenwärtig unter 2 Euro künftig über 3 Euro ausgegeben werden könnte, für die Eltern eine monatliche (!) Kostensteigerung von 23 auf 37,50 Euro bedeuten würde, was die meisten aber nicht zahlen können oder wollen.
Und als in diese Diskussion die Nachricht hineinplatzt, dass die großen Player der New Economy wie Amazon, eBay, Google und auch Starbucks durch Gewinnverschiebungen nur etwa 1 bis 3 % Steuern auf ihre Gewinne zahlen, währenddessen der Kaffee von Hartz-IV-Aufstockern gebracht wird, deren Löhne also zum Teil der Steuerzahler zahlt, ist letztlich gar nichts mehr zu verstehen.
Aber es geht ja auch nicht um Verstehen, sondern nur darum, die Kohle so gut wie möglich herauszuhauen, um sich dafür die maximale Lebensfreude zu kaufen, so dass denn überhaupt geht, so völlig ohne Gehirn und ohne jegliches Gefühl.