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    Geschlossene Fonds  5808  3 Kommentare Dead Man Walking, sterben alle im August?

    Über der Zukunft geschlossener Fonds liegt ein Schleier der Unsicherheit. Gesetzliche Regulierungen im Rahmen der AIFM Richtlinien, die zukünftige Einflussnahme der BaFin und ein unabsehbarer Flurschaden der deutschen S&K Sachwerte irritieren Unternehmen und Privatanleger. Das Tief erinnert an die Zeiten vor fast fünfzig Jahren, als Bernard Cornfeld die Branche der Investmentfonds in die Knie zwang und die deutsche Wirtschaft den Atem anhielt.

    Nachrichten über jüngste Umsatzzahlen sind recht ernüchternd

    Aktuelle Umsatzzahlen lassen erahnen, dass geschlossene Fonds das härteste Jahr ihrer Geschichte zu bewältigen haben. Schon von 2009 auf 2010 begann der Markt zu schrumpfen. 2011 ging es weiter zurück und im Vergleich zum Vorjahresquartal 2012 ist der Umsatz im ersten Quartal 2013 um mehr als 50 % geschrumpft. Das könnte sich im zweiten und dritten Quartal sogar noch verschärfen. Über 90 % aller aktuell käuflichen Beteiligungen werden spätestens Ende Juli schließen. Was danach kommt, muss den neuen Richtlinien entsprechen, die heute noch keiner hundertprozentig kennt.

    Spätestens im August ist Ebbe in Deutschland

    Der August dieses Jahres dürfte laut unserer Analyse der schwierigste Monat für den Beteiligungsmarkt werden. Während einige Emissionshäuser schon jetzt das Handtuch werfen, müssen sich die bleibenden Initiatoren an die neuen Richtlinien anpassen. Ob Immobilienfonds, Solarfonds, Private Equity Fonds,  Flugzeugfonds, Windfonds, Wasserfonds, Schiffsfonds, Ölfonds, oder auch Spezialfonds im Bereich der regenerativen Energien, alle werden sich anpassen müssen. Wir werden ab August in bessere Anteile von Emittenten investieren können.

    Anleger sollten den geschlossenen Fonds von gestern vergessen.

    Vielerorts werden Stimmen laut, dass die Gesetzesänderungen keine besseren Produkte hervorbringen werden. Das Gesetzt scheint nicht engmaschig genug zu werden um unseriöse Initiatoren ausfiltern zu können. Während die großen Gesellschaften unter das KAG, Kapitalanlagegesetzt fallen und von der BaFin beaufsichtigt werden, können die kleineren Initiatoren weiterhin unter dem Radar fliegen. Sie dürfen den  Verkauf ihrer Risikoschlager mit Hilfe netter Geschichten und durch das Drucken schöner Bilder im Prospekt organisieren.  

    Eine Zweiklassengesellschaft dürfte sich uns schon bald bieten.

    Zukünftig wird es also regulierte und unregulierte geschlossene Fonds geben, die Eigenkapital bei Anlegern einwerben. Der tatsächliche Selektionsprozess der Angebote dürfte dann eher auf der Haftungsebene stattfinden. Wer zukünftig einen unregulierten geschlossenen Fonds vermittelt, muss es dem Kunden gegenüber nachweislich kommunizieren. Dies dürfte den Absatz für eine unregulierte Beteiligung erschweren und das Angebot stark polarisieren. Viele Vermittler dürften alleine aus Haftungsgründen von der Vermittlung unregulierter geschlossener Fonds absehen.

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    Nabil Khayat
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    Nabil Khayat ist seit 1993 als Finanzanalyst tätig.

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    Verfasst von 2Nabil Khayat
    Geschlossene Fonds Dead Man Walking, sterben alle im August? Anleger wie Initiatoren Rätseln über die unmittelbare Zukunft geschlossener Fonds. Wird es die Anlagegattung bald schon nicht mehr geben, oder übersehen die Akteure entscheidenden Aspekte? Ich denke, alles wird gut und hier ist meine Sicht der Dinge.

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