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    Alno  4886  0 Kommentare Zurück auf Los! - Seite 3

    Auf der Habenseite kann Alno dagegen die Fortschritte in China verbuchen. So sollen die eher hochwertigen Küchen der Tochter Wellmann im Reich der Mitte künftig in eigenen Studios verkauft werden. Für 2013 sind etwa 20 Läden geplant. Bis 2015 soll die Zahl auf 100 Flagship-Stores steigen. Der Umsatz soll dann im zweistelligen Millionenbereich liegen. „Das ist das bisher größte Geschäft für Alno in China und ein extrem wichtiger Baustein unserer Expansionsstrategie“, sagt Alno-Chef Müller. Noch ist Alno aber sehr auf den Heimatmarkt fokussiert. Die Exportquote schwankt seit Jahren um gut 28 Prozent. Fast 85 Prozent der Ausfuhren entfielen dabei auf Europa. Potenzial ist also vorhanden. Als langfristiges Ziel hat der Vorstand eine Exportquote von 40 Prozent ausgerufen. Auch für Aktionäre dienlich, ist ein Blick auf die Entwicklung des Anleihenkurses von Alno. Schließlich ist er eine Art Seismograph für die erwartete Zahlungsfähigkeit des Küchenherstellers. Dramatisch sind die Signale noch nicht, doch der kontinuierliche Rückgang auf zuletzt 94 Prozent ist zumindest eine Warnung. Im Tief notierte der Bond sogar bei 92,4 Prozent. Auch wenn es an ganz konkreten Negativmeldungen mangelt, im grünen Bereich scheint bei Alno keinesfalls alles zu sein. Da wird die Bewertung der Aktie beinahe zum Glücksspiel.

    Der Börsenwert beträgt momentan 73,5 Mio. Euro. Gemessen am 2012er-Umsatz von 446 Mio. Euro scheint das mickrig. Doch Vorschusslorbeeren hat Alno nicht wirklich verdient. Dafür war die Historie einfach zu schlecht. Und der Weg in die schwarzen Zahlen ist noch nicht gesichert. Der Weg zu höheren Kursen kann nur über fundamentale Fortschritte gehen. Die nächste Gelegenheit die Investoren zu überzeugen, hat der Vorstand am 30. August. Dann stehen die Halbjahreszahlen an. Schon jetzt auf eine positive Überraschung zu spekulieren, bietet sich aber nicht wirklich an. Dafür ist das Chance-Risiko-Verhältnis nicht ausgewogen genug. Sollte die Notiz gar unter die 1-Euro-Marke abtauchen, dürften weitere Anleger die Reißleine ziehen. Alno schwankt momentan zwischen sexy Turnaround-Story und nerviger Never-Ending-Umstrukturierungs-Story. Die Aktie gehört per saldo nur auf die Beobachtungsliste.

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    Gereon Kruse
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    Nach fast 20 Jahren beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE ­– davon zwölf Jahre als stellvertretender Chefredakteur – hat Gereon Kruse Anfang 2013 das Investmentportal „boersengefluester.de“ gegründet. Dort schreibt er über deutsche Aktien, präsentiert Interviews mit Vorständen und bietet eine umfassende Kennzahlen-Datenbank für rund 600 Unternehmen mit Hauptnotiz in Deutschland zum Download an. Weitere Informationen finden Sie unter www.boersengefluester.de
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    Verfasst von 2Gereon Kruse
    Alno Zurück auf Los! - Seite 3 So schnell kann es gehen. Nach exakt einem halben Jahr ist die neue Herrlichkeit bei der Alno-Aktie schon wieder Geschichte, und der Kurs steht kurz davor, wieder in den Penny-Stock-Bereich abzutauchen. Dabei schoss die Notiz zu Jahresbeginn von genau diesem Niveau in der Spitze bis auf 1,60 Euro in die Höhe.