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    Südafrikanische Anleihen  8022  0 Kommentare Die Hoffnung stirbt zuletzt - Seite 2



    Aber nicht nur das hohe Leistungsbilanzdefizit Südafrikas bereitet Bauchschmerzen. Auch die Entwicklung der Staatsverschuldung, die von 28 Prozent des BIP in 2007 auf rund 42 Prozent der Wirtschaftskraft angestiegen ist, macht wenig Mut, wenngleich das Gros der westlichen Industrienationen von solch einem Verschuldungsgrad nur träumen kann. 
     

    ... hohe Arbeitslosigkeit bereiten Bauchschmerzen

    Erschwerend kommt hinzu, dass die anhaltenden Streiks im Automobil- und Bergbausektor Unternehmen und internationale Investoren auf eine Geduldsprobe stellen. Im August haben etwa 30.000 Arbeiter im Automobilsektor ihre Arbeit niedergelegt. Eine Folge: BMW hat angekündigt, von den geplanten Investitionen im bestehenden Werk in Rosslyn abzurücken, während der japanische Autobauer Nissan laut Berichten in der südafrikanischen Presse möglicherweise nun doch keinen Standort in Südafrika eröffnen möchte – und stattdessen auf Nigeria schielt. 

    Nicht auszuschließen, dass sich daher die ohnehin schon dramatische Lage auf dem Arbeitsmarkt zumindest kurzfristig noch weiter verschärfen könnte. Offiziell liegt die Arbeitslosenquote bei 25 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei 50 Prozent. 
     

    Wo viel Schatten fällt, scheint auch die Sonne

    Trotz der zuletzt zahlreichen Negativnachrichten - das Land am Kap ist nach wie vor Vorbild für viele andere afrikanische Staaten. So ist nicht nur der Dienstleistungs-, Industrie- und Bergbausektors vergleichsweise gut aufgestellt. Auch die für afrikanische Verhältnisse hohe Rechtssicherheit und gute Zahlungsmoral des Landes überzeugt viele Investoren und Unternehmen. Die vergleichsweise liquide Börse und der hoch entwickelte Kapitalmarkt tragen ebenfalls zu dem guten Ruf bei. 

    Erfreulich ist zudem, „dass die Regierung die 'Warnschüsse' aus der trüberen Datenlage der letzten Quartale verarbeitet und entsprechende Reaktionen gezeigt hat“, so Experte Hähn. So ist etwa eine Verstaatlichung des Minensektors vom Tisch. Zudem ist der Nationale Entwicklungsplan auf den Weg gebracht worden, der die langfristigen Entwicklungsziele für das Land beinhaltet, wobei vor allem dringend erforderliche Investitionen in die Infrastruktur angekurbelt werden sollen. Im Mittelpunkt stehen dabei zum einen Investitionen in die Straßen-, Schienen- und Hafennetze, und zum anderen soll der Anteil an erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 auf 9 Prozent des gesamten Bedarfs ausgebaut werden. Im vergangenen Jahr hat die Regierung dafür bereits rund 5,5 Milliarden US-Dollar bereitgestellt. 

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    Franz von den Driesch
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    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
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    Verfasst von 2Franz von den Driesch
    Südafrikanische Anleihen Die Hoffnung stirbt zuletzt - Seite 2 Südafrika hat zuletzt mit Negativmerkmalen auf sich aufmerksam gemacht: ein hohes Leistungsbilanzdefizit, eine steigende Arbeitslosigkeit und ein für einen Schwellenstaat maues Wirtschaftswachstum. In US-Dollar denominierte Staatsanleihen aus Südafrika könnten sich für Anleger dennoch lohnen.

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