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    Egbert Prior  1966  0 Kommentare Aurelius strebt neue Rekordmarken an

    Unser letzter Artikel am 27. November 2013. Seither hat sich viel getan. Die Beteiligungsgesellschaft kaufte sieben neue Unternehmen und stieß drei alte ab. Als letztes verkündete Aurelius die Übernahme von Scholl Schuhe, die einen "gemütlichen Tragekomfort" bieten sollen. Die Kultmarke gehörte bislang zur Reckitt-Benckiser-Gruppe. „Das ist genau die Art von Transaktionen, wie wir sie suchen“, erklärt Dirk Markus, Gründer, Vorstandschef und Hauptaktionär von Aurelius. Insbesondere traut der Unternehmer Scholl Footwear mit seinen "bequemen, gesundheitsfördernden Schuhen" starkes Wachstumspotential zu.

    Im April meldete Aurelius die Akquisition des AKAD Kollegs für Erwachsenenbildung, das bislang zum Cornelsen Schulbuchverlag gehörte. Der Anbieter von Fernstudiengängen ist bereits die zweite Cornelsen-Tochter, die die Münchener unter ihre Fittiche nehmen. Ein Jahr zuvor kaufte Aurelius den Studienkreis. Aurelius-Chef Markus möchte den Studienbetrieb modernisieren und AKAD zur "führenden privaten Fernhochschule" in Deutschland entwickeln. Außerdem angelt sich die Beteiligungsgesellschaft den international tätigen Werbevermarkter Publicitas mit Sitz in der Schweiz. Die rund 860 Mitarbeiter beraten Werbeauftraggeber und Agenturen hinsichtlich der Plazierung ihrer Werbebotschaft. 70 Büros in 20 Ländern erwirtschafteten zuletzt einen Jahresumsatz von 110 Millionen Euro. Die Transaktion ist eine der größten der Aurelius Unternehmensgeschichte. Verkäufer ist die börsennotierte Schweizer PubliGroup, ein Anbieter von Marketing und Medienverkaufsdienstleistungen. Auch bei dieser neuen Tochter sieht CEO Markus beträchtliches Potential und will die "Transformation zu einem medienübergreifenden Dienstleister weiter forcieren".

    Die Neuzugänge illustrieren das Geschäftsmodell gut. Aurelius kauft typischerweise von Großkonzernen vernachlässigte Randbereiche. "Äpfel mit ein paar braunen Stellen", wie es Markus formuliert, werden wieder zum Glänzen gebracht. Eine Task Force aus nahezu 50 Sanierungsspezialisten steht dafür zur Verfügung. Beispielsweise erwarb die Beteiligungsgesellschaft 2007 vom US-Konzern Sauer Danfoss den Motorenhersteller Schabmüller. Kaufpreis lausige 3,6 Millionen. Dann mischte Aurelius den Mittelständler ordentlich auf: Umsatzverdoppelung durch Fabrikerweiterung, neue Produkte, Vertriebsoffensive. Kurzerhand avancierte die einst vernachlässigte Tochter zum Weltmarktführer für Gabelstaplermotoren. Fünf Jahre später gelang der Weiterverkauf für 78 Millionen. Kapitaleinsatz ungefähr verzwanzigfacht!

    Derzeit besteht das Portfolio aus 19 Unternehmen, darunter klangvolle Namen wie Blaupunkt, Berentzen oder HanseYachts. 2013 belief sich der Konzernumsatz auf 1,5 Milliarden. Operativ wurden 106 Millionen verdient. Nach der HV wurde eine um 10 auf 70 Cent erhöhte Basisdividende gezahlt, dazu kamen 35 Cent Sonderdividende aus Veräußerungserlösen. Beim aktuellen Kurs, 27,26 Euro, ergibt sich eine satte Ausschüttungsrendite in Höhe von 3,9%. Im laufenden Jahr möchte Markus Gas geben. Beim operativen Gewinn strebt der ehemalige McKinsey-Berater einen neuen Rekord an, das Ebitda soll mehr als 200 Millionen erreichen. Nach internen Berechnungen beläuft sich der innere Wert des Beteiligungsportfolios auf rund 1,1 Milliarden. Dem steht ein Börsenwert von aktuell ca. 860 Millionen gegenüber. Der Abschlag von ungefähr 20% ist freilich bei Beteiligungsgesellschaften freilich nicht ungewöhnlich. Anfang des Jahres verkaufte Aurelius ihre Beteiligung am „Traumschiff“ (MS Deutschland). Markus dürfte froh sein, eines seiner Sorgenkinder los geworden zu sein. Auch wenn nicht jede Sanierung klappt, haben sich die Engagements seit der Unternehmensgründung 2006 hochbezahlt gemacht. Wie Markus vorrechnet, hat sich bei den versilberten Beteiligungen der Kapitaleinsatz im Schnitt verachtfacht. Fazit: Das starke Expansionstempo hält an, die Aktie hat weiteres Potential.



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    Verfasst von Egbert Prior
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