GDL Lokführerstreik
Lokführerstreik im Personenverkehr von Donnerstag bis Montag
Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) macht Ernst: Nach dem jüngst angekündigten Mega-Streik von fast 100 Stunden, erklärte die GDL nun, den Personenverkehr von Donnerstag 2.00 Uhr bis Montag früh um 4.00 Uhr lahmzulegen. Im Güterverkehr beginne der Streik bereits am Mittwoch um 15.00 Uhr, teilte die Gewerkschaft in Frankfurt / Main mit. Dies ist inzwischen der sechste Streik im laufenden Tarifkonflikt und zudem der längste Ausstand seit Gründung der Deutschen Bahn AG im Jahr 1994.
Vier Tage Ausstand - und dann?
Mittlerweile stößt die Lokführergewerkschaft GDL mit ihrem Kurs auf scharfe Kritik. So zeigte sich der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, am Dienstag besorgt über den Abbruch der Tarifgespräche vom Wochenende. Nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn haben die Reisenden "immer weniger Verständnis für die Lokführer". Unterstützung kam hingegen, laut Nachrichtenagentur dpa-AFX, aus dem Beamtenbund, dem die GDL angehört.
Zuvor war der Versuch gescheitert, in einem neuen Tarifvertrag die Spielregeln für die künftige Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn, der Lokführergewerkschaft GDL sowie der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) festzulegen. Hauptstreitpunkt ist die Forderung der GDL, nicht nur für Lokführer, sondern auch für das übrige Zugpersonal Tarifverträge aushandeln zu dürfen. Der von der Bahn vorgelegte Vertragsentwurf sieht, nach Informationen von dpa-AFX, ein Verhandlungsmandat der GDL auch für die Zugbegleiter vor. Sollten sich beide Gewerkschaften aber nicht über Tarifregelungen für diese Berufsgruppe verständigen, soll das Ergebnis der Verhandlungen mit der EVG gelten. Diese Art "Scheinzuständigkeit für Zugbegleiter“ könne jedoch GDL-Chef Claus Weselsky nicht akzeptieren und rief zum Ausstand.
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