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     2002  0 Kommentare S&P 500 – was bringt 2015? - Seite 2

    Betrachtet man das Ähnlichkeitsmass zu linearen Prozessen (im Chart „Linearity“) so ergibt sich, dass im Juli 1999 ein Maximum bei 93% erreicht war (nicht dargestellt), im Juni 2007 waren es 94%, im August 2014 waren es 97%, so viel wie auch aktuell. Zwei Erkenntnisse lassen sich daraus gewinnen: Erstens scheint ein Topp in der Linearität grob ein halbes Jahr vor dem Topp im Kurs aufzutreten, zweitens ist das aktuelle Linearitätsmass so hoch wie zumindest bei den drei jüngsten Topp-Bildungsprozessen nicht (möglicherweise ist es sogar auf Allzeithoch).

    Es gibt zwei weitere technische Aspekte bei der Kursentwicklung des S&P 500, die ich herausstellen möchte. Zum einen ist das die statistische Auswertung der Steigung des Kursverlaufs. Werden hier bestimmte dynamische Schwellen überschritten, dreht die gelbe Kurve im oberen Chartteil nach unten ab. Dies ist aktuell der Fall. Ob es sich dabei um ein kurzfristiges Verkaufssignal handelt, das in einem langfristigen Zusammenhang als Fehlisgnal einzustufen ist, zeigt der Abgleich mit der darunter liegenden hellgrünen Linie. Diese wertet den Verlauf von kurz-, mittel- und langfristigen gleitenden, exponentiellen Durchschnitten, ihre Zuordnung zueinander und zum aktuellen Kurs aus (siehe auch hier!). Wenn diese Signallinie als Bestätigung darauf folgend ebenfalls nach unten abdreht, ist die Wahrscheinlichkeit einer langfristigen Topp-Bildung sehr hoch. Dies ist bisher nicht der Fall, es ist noch nicht einmal die neutrale Mittellinie erreicht.

    Die technische Auswertung des Verlaufs des S&P 500 ergibt insgesamt, dass sich der Index in einer extremen Phase bewegt, belastbare Umkehrsignale haben sich aber bisher nicht eingestellt. Damit ist die Wahrscheinlichkeit noch höher, dass wir übergeordnet weiter steigende Kurse sehen. Scharfe, kurze Einbrüche würden dieses Bild eher bestätigen als daran Zweifel aufkommen lassen. Wie gross die zu erwartenden Kurszuwächse allerdings noch sein werden, das lässt sich aus einer solchen Analyse nicht ableiten. Umgekehrt gilt allerdings, dass sich nur noch geringe Zuwächse bei dem erreichten Niveau und der langen Zeit permanenter Aufwärtsentwicklung technisch eher als Hinweis auf eine Topp-Bildung erweisen.

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