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    Neuer Vorstoß des deutschen Finanzministers  4331  10 Kommentare Schäubles nächster Streich - Schuldscheine für Griechenland!

    Griechenland steht das Wasser bis zum Hals. Einigung hin oder her, bis neue Hilfsgelder fließen wird noch einige Zeit ins Land gehen. Zeit, die Griechenland nicht hat. Laut einem Papier der Finanzminister braucht Athen allein bis zum kommenden Montag rund sieben Milliarden Euro. Was also tun? Eine finanzielle Überbrückung muss her, sagt die Eurogruppe. Schuldscheine müssen her, ergänzt Wolfgang Schäuble.

    Wieder ist es der deutsche Finanzminister, der mit seinen Vorschlägen vorprescht. Bereits beim Krisengipfel sorgte Schäubles Vorschlag eines Grexit auf Zeit für Aufsehen (wallstreet:online berichtete). Nun stellt sich Schäuble wieder an die Spitze der Eurogruppe und bricht ein Tabu: Griechenland solle Schuldscheine einführen, so sein Vorschlag.

    Bei der Diskussion der Euro-Finanzminister über eine mögliche Brückenfinanzierung habe Schäuble vorgeschlagen, dass die Athener Regierung Schuldscheine ausgeben könne, um einen Teil ihrer inländischen Zahlungsverpflichtungen zu bedienen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufungauf Teilnehmerkreise. Bei der Euro-Gruppe am Montag seien diese so genannten "IOU"-Papiere erneut Thema gewesen. Einige Experten dürfte dieser Vorschlag gehörig aufschrecken. Für sie sind Schuldscheine der erste Schritt zu einer Parallelwährung – und damit möglicherweise zu einem Grexit. Versucht Schäuble den Austritt Griechenlands aus der Eurozone nun durch die Hintertür durchzusetzen?

    Nur eine Option von vielen

    Fakt ist: Mit den Schuldscheinen ließen sich nur interne Zahlungsverpflichtungen bedienen, etwa Rechnungen oder Gehälter. Für die externen Schulden taugen sie nicht. Doch schon am 20. Juli muss Athen auslaufende Anleihen von 3,5 Milliarden Euro bedienen, die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen.

    Darüber hinaus ist der Einsatz solcher Schuldscheine bisher lediglich eins von mehreren Szenarien, die die Euro-Finanzminister derzeit ausloten. Am Montag haben sie bei ihrem Treffen eine Liste mit verschiedenen Optionen für eine Brückenfinanzierung erstellt, die Experten nun prüfen sollen.

    Großbritannien spricht von „Rohrkrepierer“

    Wie das "Handelsblatt" von Vertretern der Eurozone erfuhr, stehen unter anderem folgende Maßnahmen auf der Liste: Der EU-Rettungsfonds EFSM könnte reaktiviert werden. Er hat noch Kapazitäten über 11,5 Milliarden Euro. Da es sich um ein EU-Budget handelt, müssten alle Staaten zustimmen, also auch Nicht-Euroländer wie Großbritannien. Doch die Absage aus London kam prompt. „Die Vorstellung, das Geld britischer Steuerzahler für die neuste Vereinbarung mit Griechenland zu verwenden, ist ein Rohrkrepierer“, hieß es aus dem britischen Finanzministerium. Auf Finanzhilfen aus Großbritannien kann die Eurozone in Sachen Brückenfinanzierung also nicht zählen, das britische Nein war mehr als deutlich.

    Bliebe noch die zweite Variante: Zinsgewinne könnten als Brückenfinanzierung genutzt werden, welche die EZB und die Euro-Notenbanken mit ihren griechischen Staatsanleihen erzielen. Das sind für 2014 und 2015 insgesamt 3,2 Milliarden Euro. Möglich wäre auch, dass einige Länder Athen einen bilateralen Kredit gewähren. Vor allem Frankreich gilt als Kandidat. Allerdings gibt es noch keine Zusage. Ein Kredit wäre wohl höchstens als Ergänzung zu anderen Maßnahmen möglich.

    Neue Nahrung für #ThisIsACoup

    Wenn alle anderen Optionen nach und nach von der Liste gestrichen werden müssen, könnte am Ende nur noch eine Variante übrig bleiben: Schäubles Schuldscheine. Es wäre ein gefundenes Fressen für den Hasthag #ThisIsACoup, der zum Sammelbecken der Kritik am deutschen Finanzminister geworden ist.



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    Neuer Vorstoß des deutschen Finanzministers Schäubles nächster Streich - Schuldscheine für Griechenland! Einigung hin oder her, bis neue Hilfsgelder fließen wird noch einige Zeit ins Land gehen. Zeit, die Griechenland nicht hat. Eine finanzielle Überbrückung muss her, sagt die Eurogruppe. Schuldscheine müssen her, ergänzt Wolfgang Schäuble.

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    Kommentare

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    15.07.15 12:58:36
    Griechenland kann nicht nachweisen wo diese Riesensummen versackt sind!

    richtig, und ich habe den Verdacht, nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie ganz einfach nicht können. Ich vermute ganz stark, die Gelder wurden nur den Griechen aufgehalst und haben irgendwo in der Schweiz oder in London oder Frankfurt den Besitzer gewechselt! Da wurden nur Anleihen abgelöst, gehalten von Banken und Fonds.

    Wer hat eigentlich Interesse daran, Ängste zu schüren, dass Europa oder gar die gesamte Weltwirtschaft an der Griechenproblematik zugrunde gehen könnte?

    Nun , da kann man alle anführen, die davon profitieren würden: So ziemlich die ganze Welt ausser Deutschland. Und unsere Alternativlose, wie kürzlich bezeichnet, regiert quasi "live", sprich, übermittelt alles realtime an unseren großen Bruder und vermutlich den Rest der Welt, der wohl kaum dümmer in Sachen Spionage ist!
    Avatar
    15.07.15 00:19:42
    Die bislang unbeantwortete Frage ist schlicht und einfach: Wo sind die 330 Mrd. @ geblieben?
    Dem Volk geht es nicht besser, ganz im Gegenteil, Wirtschaftswachstum findet nicht statt und die Banken sind Pleite!

    Eine Antwort wird weder von der EU noch von Griechenland gegeben!

    Aber natürlich darf nicht vergessen werden, dass Griechenland seit Jahrzehnten nicht willens oder in der Lage war, das Land vernünftig zu reformieren.
    Griechenland kann nicht nachweisen wo diese Riesensummen versackt sind!
    Dabei ist die Staatsverwaltung völlig überdimensioniert und gleichermaßen leistungsminimiert.

    Meine Befürchtung ist es auch, dass nach einem erneuten Griechenprogramm auch die Staaten Portugal, Spanien, Irland und dann natürlich auch letztlich Frankreich die Hand aufhalten werden.
    Dieses System führt sich selbst ad absurdum!

    Und nochmals: 330 Mrd. + 86 Mrd. € für diesen Ministaat in Europa, mit 2% BSP der EU!?
    WOFÜR?

    Und die Frage muss gestellt werden:
    Wer hat eigentlich Interesse daran, Ängste zu schüren, dass Europa oder gar die gesamte Weltwirtschaft an der Griechenproblematik zugrunde gehen könnte?
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    14.07.15 21:01:03
    Wie kommentierte dies unser "sachverständiger" und "brillanter" Finanzminister regelmäßig:
    Griechenland befindet sich auf einem gutem Weg!
    Übrigens ebenso wie Portugal und Spanien, nur sind die noch nicht ganz soweit wie Griechenland, befinden sich noch im Schuldenaufbau! Italien und Frankreich werden folgen.
    Währenddessen finanzieren wir schon mal die Ukraine. Die sind zwar auch Pleite, aber brauchen "dringend" Waffen.
    Avatar
    14.07.15 19:38:18
    Die Herren ...sollen sich mal das Elend vor Ort anschauen! Krankenhäuser verfügen nicht einmal über das Notwendigste , Griechen ernähren sich von Resten die der Wochenmarkt hinterlässt !Griechen die sich aus Verzweiflung das Leben nehmen!Kranke Kinder werden zum Sterben nach Hause geschickt .Und wenn man die Griechen fragt , wer ist schuld an dieser Misere?Die eigene Regierung hat sich über Jahre bereichert und das Volk belogen . Und unsere EU...Retter , was haben die in den letzten Jahren unternommen?

    Holt euch die Euros von den ca.1 Mill. Griechen , die sich jahrelang bereichert haben und es noch tun ohne Rücksicht auf Verluste!Unglaublich was da abläuft! Sparen u. nochmal Sparen! Griechenlands Armut wächst weiter
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    14.07.15 19:23:38
    Wenn er so brillant wäre, wie Du meinst, hätte er das Affentheater um Griechenland nicht 5 Jahre mitgemacht! Denn auch damals war für jeden, der bis 3 zählen kann klar, dass Griechenland nicht mit noch mehr Schulden und Kürzungen zu stabilisieren ist. Auch unsere Alternativlose wusste das, wie die NSA schon vor Jahren mit protokolliert hat, wie kürzlich zu lesen war.
    Alle in der Eurozone rennen seit 5-7 Jahren ins ökonomische und politische Verderben. Wenn jemand aufbegehrt, wird er gefügig gemacht!
    Jetzt will man mit noch mehr Schulden den aussichtslosen Krampf um weitere 3 Jahre über den nächsten Wahltermin hinaus zwecks Machterhalt verlängern.

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