Marktstimmung
Einstieg ohne Angst - Seite 2
Abgesehen von Gewinnmitnahmen von Akteuren, die zuletzt noch auf fallende Kurse gesetzt hatten, speist sich das Gros der neuen Optimisten zu 60 Prozent aus vormals neutral eingestellten Akteuren. Anscheinend haben diese sich nach einer „schöpferischen Pause“ erneut aufs Parkett gewagt.
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Ausschlaggebend für diese neuerlichen Aktienkäufe dürfte für die institutionellen Akteure vor allem das relativ günstige Kursniveau des DAX nahe der 11.000er Marke gewesen sein. Von dem heute zu Ende gehenden Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank hatte man sich ohnehin mehrheitlich keine negative Überraschung für den Aktienmarkt ausgerechnet. Und gemessen an dem Hochpunkt von rund 11.800 Zählern vor gerade einmal zehn Tagen und dem Juli-Tief im Zuge der Griechenland-Krise bei 10.645 Punkten könnte man jetzt fast schon von einem Schnäppchen sprechen.
Bullish, aber mit begrenztem Horizont
Eine ähnliche Entwicklung ist auch bei den Privatanlegern zu beobachten, bei denen wir ebenfalls einen Anstieg des Optimismus vermelden können. Gemessen am Börse Frankfurt Sentiment-Index, der nun einen Wert von +25 aufweist, ist das Bullenlager sogar auf das bisherige Jahreshoch vom 1. Juli gestiegen. Im Vergleich zu den institutionellen Pendants ist jedoch die Ausgangsbasis bei den Privatanlegern eine andere, da deren Optimismus bei der vergangenen Stimmungserhebung mit +12 Punkten längst nicht so massiv geschrumpft gewesen war.
Per Saldo zeigt sich also eine starke Orientierung der Investoren am Chartbild der vergangenen acht Wochen, bei dem zwar die 11.000er Marke nicht die Untergrenze des Handelsgeschehens, dennoch aber so etwas wie eine solide Basis darstellt, von der man sich gute Kursgewinne verspricht. Anders ausgedrückt: Ein günstiger Einstieg galt den Händlern mehr als etwaige Ängste vor Chinas Börsen oder der Fed. Setzt man tatsächlich dieses Handelsmotiv voraus, wären, ausgehend vom heutigen Niveau des DAX, in Orientierung am bisherigen Entwicklungsbild 4 bis 5 Prozent weiter oben Gewinnmitnahmen zu erwarten. Dies dürfte insbesondere dann zutreffen, wenn sich diese Erholung schnell vollziehen sollte.