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    Intershop!  1157  0 Kommentare Intershop: Heiße Turnaround-Spekulation? - Seite 2

    Durch die Kapitalerhöhung hat Vorstandschef Jochen Wiechen das Problem mit dem anteiligen Verlust der Verlustvorträge  gelöst. Der Anteil von Ebay Enterprise liegt nach Eintragung der Kapitalerhöhung bei unter 25 %. Intershop hortet weiterhin satte Verlustvorträge von ca. 350 Mio. Euro. Die Anteilseigner werden die jetzige Verwässerung gerne in Kauf nehmen, zumal das Management auf der Hauptversammlung aufgefordert wurde, die Verlustvorträge zu „retten“.

    Operativ befindet sich Intershop im Turnaround. 2014 ist für das Unternehmen katastrophal verlaufen. Bei Umsätzen von mehr als 46 Mio. Euro hat das Management vor Steuern und Zinsen 6.3 Mio. Euro versenkt. 2015 läuft es besser. Im 1. Halbjahr des laufenden Jahres betrug der Umsatz rund 21 Mio. Euro. Der Umsatz reduzierte sich plangemäß gegenüber dem 1. Halbjahr 2014. Auf vergleichbarer Basis, bereinigt um den Verkauf des Online-Marketing-Geschäfts, lag das Umsatzminus lediglich bei 3 %. Das EBIT des 1. Halbjahres 2015 lag bei   -0.5 Mio. Euro. Das EBITDA war mit 1.4 Mio. Euro hingegen positiv. Wie uns Wiechen im Telefonat mitteilt, soll das EBIT im Gesamtjahr mindestens ausgeglichen ausfallen oder leicht positiv. Auch der operative Cashflow soll im Gesamtjahr im positiven Bereich liegen. Den Umsatz schätzt der CEO in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

    Für das Jahr 2016 soll das Umsatzniveau gehalten oder sogar leicht verbessert werden. Der Firmenlenker erwartet im kommenden Jahr Gewinne. „2014 ist für unser Unternehmen nicht ruhmreich verlaufen. Wir haben unsere Erwartungen deutlich verfehlt. 2015 befinden wir uns im Turnaround. 2016 ist eine EBIT-Marge von bis zu 5 % möglich“, so Wiechen. Perspektivisch muss ein Unternehmen wie Intershop allerdings mit EBIT-Margen von ca. 10 % wirtschaften. Da die Kosten bereits angepasst wurden und das Unternehmen an dieser Stelle keinen großen Spielraum bei Kostensenkungen hat, muss Intershop den Umsatz steigern, um bessere EBIT-Margen zu zeigen. Daran arbeitet das Management. Im Fokus steht der gehobene Mittelstand. Intershop konzentriert sich auf Kunden, die nur eingeschränkt Softwarelösungen von SAP nutzen oder gar nicht auf SAP setzen. „Wir setzen auf global agierende und marktführende mittelständische Unternehmen mit einem Volumen von mindestens 10 Mio. Euro Online-Umsatz pro Jahr.“ Intershop konzentriert sich verstärkt auf das B2B Segment, dessen Markt erheblich größer ist als das B2C Segment. Zudem soll die Produktpalette um Cloud-Angebote erweitert und durch Investitionen in Neukunden die Abhängigkeit von Großkunden verringert werden. Laut Wiechen sind auch Zukäufe nicht auszuschließen.

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    Intershop! Intershop: Heiße Turnaround-Spekulation? - Seite 2 Das Softwareunternehmen aus Jena hat eine kleine Kapitalerhöhung im Volumen von 5 % des Grundkapitals platziert. Insgesamt wurden 1.5 Mio. neue Aktien zu einem Preis von 1.10 Euro an verschiedene Investoren verkauft. Die in Jena ansässige Gesellschaft erhält aus der Kapitalmaßnahme einen Bruttomittelzufluss von 1.65 Mio. Euro. Intershop hat indes keinen dringenden Kapitalbedarf. Per Ende Juni war die Kasse der Gesellschaft mit über 7.7 Mio. Euro gefüllt. Zum 30. Juni bestanden keine Bankschulden.

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