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    Anleihe fällig, Sparpläne erwartet  5815  3 Kommentare Schicksalstage für Air Berlin - Doch ausgerechnet jetzt fliegen hinter den Kulissen die Fetzen

    Jetzt gilt's: In dieser Woche muss Air-Berlin-Chef Stefan Pichler die Kohlen aus dem Feuer holen. Gelingt ihm das nicht, kommt die kriselnde Fluggesellschaft der Pleite gefährlich nahe.

    Die Mitarbeiter blicken mit einem mulmigen Gefühl auf den morgigen Tag. Am Mittwoch nämlich will Pichler ihnen und der Öffentlichkeit seinen Sanierungsplan vorstellen. Dann muss der Air-Berlin-Chef die Karten auf den Tisch legen. Wie will er die Airline, die unter einem milliardenschweren Schuldenberg zu ersticken droht, wieder in die Lüfte heben?

    Kann ein solcher Befreiungsschlag überhaupt gelingen? Die Aussichten könnten düsterer kaum sein. Die Berliner stecken tief in den roten Zahlen, der Kurs der Air-Berlin-Aktie ist mehr als desolat und zu allem Übel droht nun auch noch Kooperationspartner Etihad langsam aber sicher die Geduld zu verlieren.

    Air Berlin und Etihad streiten über Sparkurs

    Wie die „Welt“ berichtet, sollen hinter den Kulissen gehörig die Fetzen fliegen. Pichler will Air Berlin gesundschrumpfen: Weniger Flugzeuge, weniger Mitarbeiter und auch weniger Service an Bord (siehe: Sparen, Sparen, Sparen – Air Berlin plant Ergebnisbereinigung und setzt Rotstift an). James Hogan, Chef von Etihad, soll das ganz und gar nicht schmecken. Eine Airline ohne kostenloses Catering? Für die Araber undenkbar, gehört ein ausgezeichneter Service doch zum Markenkern arabischer Airlines. Darüber hinaus stört sich Etihad an der Tatsache, dass Air Berlin offenbar vor allem verlustreiche Europastrecken streichen will. Genau die sind aber für Etihad strategisch außerordentlich wichtig. Aus diesem Grund sollen die beiden Konzernchefs vor einigen Wochen „schwer aneinandergerasselt“ sein, schreibt die „Welt“.

    Einen solchen Streit kann sich Air Berlin in seiner momentanen Lage aber eigentlich nicht leisten. Überhaupt kann sich das Unternehmen nur dank der finanziellen Hilfen des größten Einzelaktionärs über Wasser halten. Etihad hält knapp 30 Prozent an Air Berlin. Neben dem Streit über die künftige Ausrichtung belastet zudem auch die Frage nach der Zukunft der gemeinsamen Code-Share-Flügen (wallstreet:online berichtete mehrfach). Das Verkehrsministerium hat jüngst die Frist für die gemeinsamen Flüge bis Januar 2016 verlängert. Danach soll jedoch ohne eine Neuregelung definitiv Schluss sein, ist aus dem Ministerium zu verlauten. Fallen die Code-Share-Flüge tatsächlich komplett weg, dürfte Etihad sein Engagement bei Air Berlin grundsätzlich überdenken. Es wäre wohl das Ende des einstigen deutschen Hoffnungsträgers.

    Schicksalstage für Air Berlin

    Auch deshalb wird mit Spannung die Präsentation des neuen Sanierungsplans erwartet. Vor allem, weil Pichler Ende September mit seinen damaligen Sparplänen beim Verwaltungsrat gescheitert ist. Insofern könnte der Mittwoch zu einem wichtigen Schicksalstag für Air Berlin werden. Es ist nicht der Einzige in dieser Woche.

    Gemeinsam mit Etihad konnte die Fluglinie eine Anleihe in Höhe von 200 Millionen Euro platzieren. Doch die Finanzspritze kam für Air Berlin nicht billig, wie wallstreet:online berichtete. Immer wieder wurde zudem bezweifelt, ob die Airline überhaupt in der Lage sein wird, die Anleihe zu bedienen. Spätestens heute Abend werden wir mehr wissen, denn: Die Anleihe ist an diesem Dienstag fällig.




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