Schlechtestes Ergebnis seit 2009
Verflixtes Jubiläumsjahr - Warren Buffett schlägt den Markt ... nicht!
Ausgerechnet in seinem Jubiläumsjahr erwischt es Warren Buffett. Der Altmeister, der dafür berühmt ist, den Markt regelmäßig zu schlagen, zieht in diesem Jahr den Kürzeren. Für Berkshire Hathaway ist es sogar das schlechteste Ergebnis seit der Finanzkrise.
Warren Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten. Erfolgreich deshalb, weil er regelmäßig besser abschneidet als der gesamte Markt. Ein Kunststück, das überhaupt nur wenigen gelingt und Buffett längst zu einer Legende gemacht hat. Seit das „Orakel von Omaha“ 1965 das Ruder bei Berkshire Hathaway übernahm, entwickelte sich die Aktie des Unternehmens insgesamt nur zehn Mal schlechter als der S&P 500. In all den anderen Jahren übertrumpfte Buffett den Markt. In diesem Jahr nun feiert er sein 50-jähriges Jubiläum bei Berkshire Hathaway. Es sollte der (vorläufige) goldene Höhepunkt einer wahrhaft fantastischen Karriere werden. Doch es kommt alles ganz anders.
Die Enttäuschung dürfte riesig sein, dass Buffett ausgerechnet im Jubiläumsjahr gegen den Markt verliert. Wie die „Financial Times“ berichtet, liegt die Aktie von Berkshire Hathaway elf Prozent hinter dem S&P 500. Es ist zwar erst das elfte Jahr, dass dies überhaupt passiert, aber dieses Mal schmerzt es ganz besonders. Zumal Buffett noch zu Beginn des Jahres angemerkt hatte, man möge Berkshire doch mehr anhand seines Aktienwertes bewerten, anstatt rein auf die Geschäftszahlen zu blicken. Tja, dieser Schuss ging wohl gehörig nach hinten los.
Berkshire-Hathaway-Aktie im Jahrechart
Schuld an der Misere trägt dem Bericht zufolge vor allem der niedrige Ölpreis. Zwar ist Berkshire selbst gar nicht im Ölgeschäft tätig. Allerdings fungiert das Unternehmen als Zulieferer, indem es diverse Produkte an die schrumpfende Ölindustrie verkauft. Weil gleichzeitig die Preise der Waren gesunken sind, trifft es Berkshire doppelt. Darüber hinaus verhagelt auch das schlechte Versicherungsgeschäft die Bilanz des Unternehmens (Lesen Sie hierzu auch: Trotz Kursrallye – Warren Buffett verliert die Lust an der Münchener Rück).
Ein dritter Faktor ist schließlich der Absturz wichtiger Berkshire-Beteiligungen. Mit IBM und American Express mussten gleich zwei Unternehmen, an denen Buffett viele Anteile hält, in diesem Jahr mächtig Federn lassen. Die Aktie von American Express verlor 2015 laut „FT“ 24 Prozent, IBM liegt etwa 13 Prozent im Minus.
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Insgesamt waren es also ein paar Wackelkandidaten zu viel für Berkshire. Heraus kommt unterm Strich das schlechteste Ergebnis im Vergleich zum Markt seit 2009. Doch Buffett wird diese Negativschlagzeile verkraften können, denn es ist trotz allem ein Jammern auf hohem Niveau. Berkshire Hathaway gehört zweifelsohne zu den wertvollsten Unternehmen der Welt, eine Aktie (A) der Investmentgesellschaft kostet aktuell sagenhafte 183.980 Euro.