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     2406  1 Kommentar Die großen, nicht existierenden Gesetzmäßigkeiten

    Ich könnte nicht sagen, zu vielen Politikern so etwas wie eine persönliche „Verbindung“ zu haben. Zwei Ausnahmen gibt es allerdings:

     

    Guido Westerwelle hat damals Mitte der 90er Jahre in der Düsseldorfer Straße in Berlin im Dachgeschoss gegenüber gewohnt. Da konnte man schön sehen, wenn es wieder Kungelrunden gab. Und Lothar Späth hat mir das Vorwort zu meinem zweiten Buch „Das Ende des Kapitalmangels“ von 1997 geschrieben.

     

    Jetzt sind beide am selben Tag gestorben. Natürlich gibt es da keine Verbindungen, Muster und Gesetzmäßigkeiten. Das ist offensichtlich.

     

    Wären das jedoch Börsenereignisse, würde es dazu bestimmt ein Dutzend Theorien geben, die Hälfte bullish und die Hälfte bearish. Denn so ist der Mensch. Er kann mit dem Zufall nicht leben.

     

    Was dabei herauskommt, ist allerdings meist ein Desaster.

     

    Nehmen wir nur die letzten zwölf Monate: Erst sollte es in den Himmel gehen mit den Aktien, anschließend den Crash geben. Es ist beides nicht passiert. Manche sind dabei reich geworden, andere pleite.

     

    Doch in zehn Jahren, vielleicht auch schon in fünf, möglicherweise aber auch erst in fünfzehn, werden die Aktien deutlich höher stehen.

     

    Das ist alles so simpel und einfach, dass es beinahe unglaublich ist.

     

    Das ganze Gerede um die „Katastrophe“ der Nullzinspolitik für die Ansparer von Renten muss einen daher nicht beunruhigen.

     

    Es kann, muss aber nicht.

     

     

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Die großen, nicht existierenden Gesetzmäßigkeiten Was dabei herauskommt, ist meist ein Desaster