Die großen, nicht existierenden Gesetzmäßigkeiten
Ich könnte nicht sagen, zu vielen Politikern so etwas wie eine persönliche „Verbindung“ zu haben. Zwei Ausnahmen gibt es allerdings:
Guido Westerwelle hat damals Mitte der 90er Jahre in der Düsseldorfer Straße in Berlin im Dachgeschoss gegenüber gewohnt. Da konnte man schön sehen, wenn es wieder Kungelrunden gab. Und Lothar Späth hat mir das Vorwort zu meinem zweiten Buch „Das Ende des Kapitalmangels“ von 1997 geschrieben.
Jetzt sind beide am selben Tag gestorben. Natürlich gibt es da keine Verbindungen, Muster und Gesetzmäßigkeiten. Das ist offensichtlich.
Wären das jedoch Börsenereignisse, würde es dazu bestimmt ein Dutzend Theorien geben, die Hälfte bullish und die Hälfte bearish. Denn so ist der Mensch. Er kann mit dem Zufall nicht leben.
Was dabei herauskommt, ist allerdings meist ein Desaster.
Nehmen wir nur die letzten zwölf Monate: Erst sollte es in den Himmel gehen mit den Aktien, anschließend den Crash geben. Es ist beides nicht passiert. Manche sind dabei reich geworden, andere pleite.
Doch in zehn Jahren, vielleicht auch schon in fünf, möglicherweise aber auch erst in fünfzehn, werden die Aktien deutlich höher stehen.
Das ist alles so simpel und einfach, dass es beinahe unglaublich ist.
Das ganze Gerede um die „Katastrophe“ der Nullzinspolitik für die Ansparer von Renten muss einen daher nicht beunruhigen.
Es kann, muss aber nicht.