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    Börse Stuttgart-News  789  0 Kommentare bonds weekly - Seite 2

    Während Goldman Sachs bislang dafür stand, milliardenschwere Übernahmen einzufädeln, Großkonzerne an die Börse zu bringen und im Handel mit Aktien und Anleihen zu verdienen, verändert sich die führende Investmentbank der Wall Street derzeit. Dabei spielt die Vergabe von Krediten eine immer wichtigere Rolle. Im Fokus sind nicht mehr nur sehr reiche Kunden, sondern immer mehr Normalsterbliche mit einem überschaubaren Vermögen. Auch der amerikanische Sparer steht stark im Fokus der Bank. Ein Dollar reicht, um bei der neuen „GS Bank“ ein gut verzinstes Online-Konto zu eröffnen. Mit 1,05 Prozent p.a. setzt sich Goldman bei diesem täglichen verfügbaren Angebot weit von anderen Großbanken ab. In einer Zeit, in der die erfolgsverwöhnten Investmentbanken durch strengere Gesetze und stark schwankende Börsen ausgebremst werden, sind neue Ideen gefragt, mit denen sich auch in Zukunft Geld verdienen lässt und die die wichtige Liquidität bereitstellen.

    Umsatzstark: Nachrangiger Bond der Deutschen Bank

    Nachdem die Geschäfte bei der Deutschen Bank im Januar und Februar so schlecht wie lange nicht mehr gelaufen waren, hatten alle einen Verlust für das erste Quartal erwartet. Überraschend hat das Bankhaus aber einen Gewinn von 236 Millionen Euro erwirtschaftet. Analysten hatten im Mittel mit einem Verlust von 300 Millionen Euro gerechnet. Der tiefere Blick in die Bilanz zeigt, dass es wirklich schlecht lief und die Turbulenzen an den Kapitalmärkten ihre Spuren hinterlassen haben. Der Gewinn fiel um 58 Prozent. Die gesamten Einnahmen brachen weg, insbesondere wegen des schwachen Investmentbankings. Die Erträge sanken um 22 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro, was den schwierigen Finanzmärkten geschuldet ist. Durch Drehen an der Kostenschraube konnte das schwache Geschäft teilweise ausgeglichen werden. So bildete die Bank deutlich weniger Rückstellungen für Rechtsrisiken oder neuerliche Abschreibungen. Die Kosten für Rechtsstreitigkeiten waren in den ersten drei Monaten des Jahres 1,4 Milliarden Euro niedriger als im ersten Quartal 2015. Daher gingen die Aufwendungen insgesamt um 17 Prozent zurück.

    Die bis Februar 2025 laufende Tieranleihe der Deutschen Bank (WKN: DB7XJJ) verzeichnete mit dem überraschenden Quartalsgewinn zunächst einen Kursanstieg auf 94,90 Prozent. In der Handelswoche ging es im Sog der schwachen Commerzbank-Bilanz mit dem Kurs bergab. Aktuell notiert der mit einem Kupon von 2,75 Prozent ausgestattete Bond bei 93,0 Prozent, was einer Rendite von 3,58 Prozent entspricht und führt die Liste der häufigsten Trades bei Unternehmensanleihen an der Börse Stuttgart an.

    Morgan Stanley im Fokus der Anleger

    Auch die kürzlich von Morgan Stanley emittierte Anleihe (WKN: MS0KKR) stand diese Woche wieder im Fokus der Anleger. Der von Standard & Poor‘s mit BBB+ bewertete Bond zeigte sich dabei sehr volatil. Aktuell notiert die Anleihe bei 103,88 Prozent und rentiert damit bei 0,15 Prozent.

    Auch bei der US-Investmentbank Morgan Stanley ist die Bilanz für das erste Quartal 2016 kein Grund zur Freude. Die schlechte Stimmung an den Kapitalmärkten zu Jahresbeginn hat tiefe Spuren hinterlassen. Der Überschuss brach im ersten Quartal um 54 Prozent auf 1,06 Milliarden Dollar ein. Allerdings hatten auch hier die Analysten mit einem noch stärkeren Absturz gerechnet, was kurzfristig zu einem deutlichen Kursanstieg der Anleihe führte.

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    Quelle: Boerse Stuttgart GmbH

    (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)


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