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     1268  0 Kommentare Stellen Sie die richtigen Fragen! - Seite 3

    Zwischenfazit: Die institutionellen Anleger dürften den Brexit bereits ab Februar/März weitgehend eingepreist haben.

    Nun stellt sich aber gleich die nächste Frage: Was preisen die Institutionellen eigentlich ein? Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir ein wenig ausholen und die Psychologie der Anleger ausloten. Bekanntlich hassen die Börsianer jegliche Form der Unsicherheit. Noch mehr hassen sie aber einen völlig unvorhersehbaren Ausgang. In einem solchen Fall preisen sie in der Regel das allerschlimmste Szenario ein.

    Dies dürfte tendenziell von November bis Februar der Fall gewesen sein – als ein baldiger Abstimmungstermin in den Bereich des Möglichen rückte, aber die Randbedingungen noch weitgehend unklar waren. Danach, mit einem konkreten Termin, dem Verhandlungsergebnis zwischen EU und Großbritannien sowie den aktuellen Umfragewerten vor Augen, konnten sich die Institutionellen dann zielgerichteter positionieren.

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    Für die Börsianer die entscheidende Frage

    Entscheidend für eine solche Positionierung ist dabei weniger das spätere tatsächliche Ergebnis. Dies bleibt vielfach weiterhin ungewiss. Entscheidend sind vielmehr die jeweiligen Szenarien für den einen wie den anderen Fall. Dabei geht es für die Börsianer wie gesagt immer um die alles entscheidende Frage, ob ein völlig unkalkulierbarer Ausgang möglich ist. Denn nur dieser wäre für die Märkte eine echte Gefahr.

    Aber im Fall eines Brexits (nur dieser ist dafür relevant – bei einem Verbleib Großbritanniens in der EU würde sich ja nichts ändern) dürfte es höchstwahrscheinlich zu keinen unvorhersehbaren Konsequenzen kommen. Die dann notwendigen Verhandlungen Großbritanniens mit der EU über die künftige Gestaltung der Beziehungen werden kaum über Nacht konkrete Ergebnisse bringen. Hinzu kommt, dass Großbritannien auch mit anderen Ländern die bilateralen Beziehungen neu verhandeln müsste, mit denen es bisher als EU-Land automatisch entsprechende Regularien hatte.

    Das alles wird schon aus Kapazitätsgründen (z.B. Personal!) ein längerer Prozess sein. In der Politik steht an dessen Ende meist ein Kompromiss, der die schärfsten Gegensätze glättet. Aus praktischen Gründen dürfte es im Fall eines Brexits zumindest eine Tendenz dahin geben, den jeweiligen Status Quo festzuschreiben.

    Politische Börsen - Warum sie kurze Beine haben!

    Dieses Kompromissstreben ist auch der Hauptgrund, warum die Börsianer sagen: Politische Börsen haben kurze Beine. Letztlich wird gerade in der Politik kaum etwas so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das senkt die Gefahr völlig unerwarteter Überraschungen drastisch. Eine (un-)rühmliche Ausnahme war die Griechenlandkrise. Hier gab es lange Zeit und immer wieder mal tatsächlich die konkrete Gefahr eines unkontrollierten Grexits. Und ausschließlich dies führte dazu, dass die Kurse in Europa während dieser Zeit quasi permanent unter Druck standen.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
    Stellen Sie die richtigen Fragen! - Seite 3 Liebe Leserinnen und Leser, auf die Gefahr eines Brexits zurückgeführt werden die Kursrückgänge der vergangenen Tage, insbesondere in den europäischen Indizes, den Medien zufolge. Dass dieser Aspekt bestenfalls eine untergeordnete Rolle …

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