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    Stada vs. AOC  3068  0 Kommentare Machtkampf um Stada eskaliert: Investor sei "inkompetent, irreführend und falsch"

    Machtkampf beim Arzneihersteller Stada: Das Ziel der aktivistischen Investoren scheint mehr oder weniger hinter vorgehaltener Hand klar: Neubesetzung des Aufsichtsrats, Neubesetzung des Vorstands und nicht auszuschließen die Aufspaltung des Zwei-Sparten-Konzerns.

    „Aus Sicht von AOC muss der in der Hauptversammlung am 26. August 2016 zu bestellende Aufsichtsrat dem Unternehmen die Möglichkeit einer umfassenden Erneuerung der Corporate Governance von Stada geben,“ hieß es in einer Mitteilung des Investors vom 12. Juli dieses Jahres.

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    AOC agiere „inkompetent, irreführend und falsch“

    Nachdem der streitbare Aktionär AOC (Active Ownership Capital), der seit dem Frühjahr mit mehr als 5 Prozent an dem M-DAX-Konzern beteiligt ist, in den letzten Tagen kräftig die Trommeln geschlagen hat, steigt nun der Stada-Aufsischtrat in den Ring. Er wirft dem aktivistischen Investor vor, inkompetent, irreführend und falsch zu agieren, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Das Kontrollgremium attackiert auch die von AOC mandatierte Personalberatung Spencer Stuart. Zuvor hatte AOC eine eigene Riege an Kandidaten für den Aufsichtsrat veröffentlicht.
     
    „Die wahren Ziele von AOC bleiben weiter im Dunkeln. Zu oft stellen sich Aussagen von AOC in der Folge als irreführend heraus“, teilte ein Sprecher des Aufsichtsrats am Dienstag mit und führte unter anderem weiter aus: „AOC hat vier seiner ehemals fünf Kandidaten fallen gelassen. Das spricht nicht für ein hochwertiges Auswahlverfahren.“

    Kampfabstimmung um Aufsichtsrat?
     
    Beide Seiten haben zur Hauptversammlung am 26. August je eigene Kandidaten für den Aufsichtsrat benannt. Der Stada-Aufsichtsrat ließ sich dabei von Egon Zehnder beraten. AOC will neuerdings die gesamte Kapitalseite ersetzen, aber mit einer anderen Riege als ursprünglich vorgesehen. „AOC will erst fünf, dann drei und nun sechs Aufsichtsräte austauschen“, zitiert die „F.A.Z.“ den Aufsichtsratssprecher. „AOC hatte sich ein Gespräch bei einem der heutigen Aufsichtsräte unter einem falschen Vorwand erschlichen.“
     
    Wahre Auftraggeber im Dunkeln?

    Den Personalberatern von Spencer Stuart wirft das Stada-Kontrollgremium unter Vorsitz von Martin Abend vor, ihre Auftraggeber zu verheimlichen. „Angeblich sei man von Aktionären beauftragt, jedoch bekennt sich keiner der in diesem Zusammenhang genannten Aktionäre einschließlich AOC bei Anfrage dazu“, resümiert der Aufsichtsrat, der nach eigenen Angaben in dieser Angelegenheit bei den Aktionären herumgefragt hat. Zudem habe AOC nach Aussage Stadas eine vom Unternehmen vorgeschlagene Person als Aufsichtsrat abgelehnt, ihr aber zugleich einen anderen Posten in Aussicht gestellt: „Es ist schwer verständlich, wie sich AOC gegen Kandidaten aussprechen kann, mit denen sie noch zuvor eine aktive Rolle bei Stada oder gar eine Beraterrolle für sich diskutieren wollten.“ Dabei könnte es sich laut „F.A.Z“ um Birgit Kudlek, früher Vorstand von Aenova, handeln.

    Zweiter Aktivist tritt bei Stada auf den Plan

    Als zweite treibende Kraft neben AOC kristallisiert sich nach einem früheren Bericht der „F.A.Z"“ der „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ heraus. Dieser steht unter der Ägide der Shareholder Value Management (SVM) AG in Frankfurt. Deren Vorstand Frank Fischer freut sich auf eine muntere Hauptversammlung des M-Dax-Konzerns. „Ich kann mir vorstellen, dass es Spaß machen kann, sich zumindest mal eine Stada-Aktie für die Hauptversammlung am 26.8. zu kaufen – denn das sollte sehr spannend werden“, sagte er nach Informationen der Zeitung auf einer Investorenveranstaltung Ende Juni. „Wir möchten jetzt gerne den gesamten Aufsichtsrat neu gestalten. Daran arbeiten wir“, sagte Fischer. Wie es weiter gehen könnte, zeigt ein Blick auf den britischen Mischkonzern John Menzies, in den SVM kürzlich eingestiegen ist. Das Wort heißt Aufspaltung und wird auch im Fall des wei-Sparten-Konzerns Stada immer wieder in die Arena geworfen.

    Stimmverteilung: AOC und Investor Shareholder Value Management

    Im Frühjahr meldete AOC, sie habe 5,05 Prozent der Stimmrechte an Stada eingesammelt sowie 1,92 Prozent Optionen. Daneben meldete der Vermögensverwalter BNY Mellon 5,09 Prozent Anteile. Beide stimmen sich  mit einer „acting in concert“-Vereinbarung miteinander ab. BNY wiederum fungiert als Kapitalverwaltungsgesellschaft des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen fungiert. Sprich: BNY bewahrt auch die Anteile für den SVM-Unterfonds auf. Das Fondsvermögen beläuft sich nach Informationen der „F.A.Z.“ auf 1,6 Milliarden Euro. Laut Portfoliobericht von Ende Juni entfielen 9,4 Prozent davon auf Stada-Aktien, was einem Paket von etwa 5 Prozent entspricht.
     




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