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     1007  0 Kommentare Ist die EZB zur lahmen Ente geworden? - Seite 3

    Die EZB wird extraordinär

    Vor diesem Hintergrund ist es für die EZB wirkungslos, den Leitzins noch weiter zu senken. Ginge die EZB unter null würden sich für Banken die Ertrags- und für Sparer die Anlageprobleme nur noch vergrößern.

    Bildquelle: dieboersenblogger.de

    Die EZB wird extraordinär

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    Genauso wenig Sinn macht es, noch mehr Anleiheaufkaufprogramme aufzulegen. Die Wirksamkeit der bisherigen Programme ist verpufft, bevor es konjunkturell überhaupt „Peng“ gemacht hat. Wer in Europa bis jetzt keinen Kredit zu den aktuellen Schlaraffenland-Konditionen vergeben oder haben will, wird es auch nicht bei 0,2 Prozentpunkten Kreditzins weniger tun. Dazu fehlt den meisten eurozonalen Wirtschaftsstandorten einfach der reform- und investitionsfreundliche Nährboden, die blühenden Landschaften. Niemand kommt auf die Idee, Wassermelonen in der Wüste anzubauen. Vor diesem Hintergrund denken kapitalschwache Banken zu allerletzt an neue Kredite, die sie mit Eigenkapital unterlegen müssen, das sie aber nicht haben.

    Bezogen auf die normalen Werkzeuge hat die EZB also – Neu-Deutsch formuliert – „geloost“. Daher rücken jetzt notgedrungen neue Instrumente – gemäß dem Motto „Neue Besen kehren gut“ – in den Mittelpunkt. Konjunkturbelebung ist dringend erforderlich, um das soziale Wohlbefinden zu heben und um damit dem Abgleiten der Wähler in extreme Lager entgegenzuwirken.

    Helikopter-Geld als allerletzter Rettungsanker

    Die Geldpolitik ist gezwungen, ihre realwirtschaftliche Handlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, um an den Finanzmärkten nicht als angezählter Boxer zu gelten, der keine Schlagkraft mehr besitzt. Das wäre ein Armutszeugnis.

    Hat die EZB also noch Möglichkeiten, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln? Wenn alle, wirklich alle Stricke reißen, wird man zwar an „Helikopter-Geld“ denken. Das bedeutet, dass sprichwörtlich Säcke an Geld-Gutscheinen vor den Haustüren der Konsumenten mit der Bedingung abgeworfen werden, dieses zügig in einem bestimmten Zeitraum auszugeben, da sie ansonsten verfallen. Diesen Gefallen würden wir der EZB dann  sicherlich tun.

    Doch käme es dann zu fatalen Abhängigkeiten wie bei Drogensüchtigen. Die volkswirtschaftlichen Akteure würden sich an die Geschenke der EZB wie verzogene Kinder gewöhnen und beim kleinsten konjunkturellen Problem den nächsten Geldabwurf vom Helikopter einfordern. Diese Methode „Freibier für alle“ würde dem Müßiggang und der Zerstörung des Leistungsprinzips Tür und Tor öffnen, die man nicht mehr schließen könnte. Überhaupt, wenn eine Notenbank gemäß ihrem Auftrag den Wert von Geld schützen soll, dieses einfach verschenkt, ist nicht zu erwarten, dass Geld seinen Wert behält. An seine Stelle könnten irgendwann Gold und Realtausch treten und dann hat Geld erst recht als Währung ausgedient.

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    Christoph Scherbaum M.A. und Diplom-Betriebswirt Marc Schmidt sind die Gründer von dieboersenblogger.de. Der Social-Börsenblog wurde Ende 2008 im Zeichen der Finanzkrise von den zwei Finanzjournalisten gegründet und hat sich seither fest in der Börsenmedienlandschaft etabliert. Heute schreibt ein gutes Dutzend Autoren neben Christoph Scherbaum und Marc Schmidt über Aktien, Geldanlage und Finanzen. Weitere Informationen: www.dieboersenblogger.de.
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    Verfasst von 2Die Börsenblogger
    Ist die EZB zur lahmen Ente geworden? - Seite 3 Die Bruderschaft der internationalen Geldpolitik hat seit der Immobilienkrise und in Europa nach der Finanzkrise alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzwelt vor dem Ruin zu bewahren. Auch die EZB hat mittlerweile den Leitzins abgeschafft. Und das Niederregnen von Zentralbankgeld, mit dem Mario Draghi Staatspapiere aufkauft, erinnert an tropische Wolkenbrüche.

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