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     857  1 Kommentar Schlüssel zum Aufschwung liegt in Fiskal- und weniger in Geldpolitik - Seite 2

    Eine Realtime-Übersicht der wichtigsten Indizes, Rohstoffe und Währungen finden Sie hier

    Die Finanzierungsbedingungen sind nach wie vor sehr entspannt. Und auch die Fiskalpolitik tritt nicht mehr ganz so auf die Bremse. Ihre Zügel könnten sogar weiter gelockert werden. Für die nächste Zeit rechnen die Experten von Fidelity mit einem leichten Inflationsanstieg, geschuldet vor allem Basiseffekten und den höheren Energiepreisen. Der vom Brexit ausgehende Dämpfer für die britische Wirtschaft wird die Stimmung und das Wachstum im Euroraum im zweiten Halbjahr wahrscheinlich etwas trüben – und abhängig von den Fortschritten bei den Brexit-Verhandlungen vermutlich auch darüber hinaus. Da das Vereinigte Königreich mehr als 7 Prozent der Warenexporte des Euroraums ausmacht, werden sich die Erstrundeneffekte direkt über den Handel bemerkbar machen. Zum Jahresende ist daher in der Eurozone mit einer gewissen Wachstumsabkühlung zu rechnen.

    Großbritannien: Brexit-Votum hinterlässt erste Spuren bei Wirtschaftsdaten

    England_London_3In Großbritannien haben sich die Umfragen nach dem EU-Referendum abgeschwächt. Laut erster Schätzung ist das Bruttoinlandsprodukt im Juli um 0,2 Prozent zum Vormonat geschrumpft. Hinter den Erwartungen zurück blieb im Juli der PMI in der Dienstleistungsbranche, der weit unter die Wachstumsschwelle fiel. Ebenfalls eingebrochen ist der PMI des verarbeitenden Gewerbes. Parallel gab das Verbrauchervertrauen so stark nach wie zuletzt 1989. Der Abschwung am Immobilienmarkt, das langsamere Beschäftigungswachstum und die größere Konsumzurückhaltung werden zunehmend Spuren beim Wachstum hinterlassen. Beschleunigen dürfte sich in nächster Zeit der Preisauftrieb, denn mit dem schwachen Pfund werden Importe teurer. Vor diesem Hintergrund war eine geldpolitische Lockerung der Bank of England gerechtfertigt.

    Aber ihr sehr umfangreiches Maßnahmenpaket vom August erscheint übereilt. Schließlich hat der massive Rückgang der Anleiherenditen und des britischen Pfund bereits erheblich zum Abfedern des Brexit-Schocks beigetragen, womit die Märkte der Zentralbank einen Teil ihrer Arbeit abgenommen haben. Zudem ist fraglich, in welchem Maße sich die quantitative Lockerung auf die Realwirtschaft auswirkt. Einiges deutet darauf hin, dass ihre Wirkung mit der Zeit verblasst. Hinzu kommt, dass bislang kaum etwas zu den Brexit-Verhandlungen an die Öffentlichkeit dringt. Das deutet auf einen langwierigen Prozess hin, in dessen Verlauf die Geldpolitik der Wirtschaft wohl unter die Arme greifen muss.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Schlüssel zum Aufschwung liegt in Fiskal- und weniger in Geldpolitik - Seite 2 Die Weltwirtschaft hat sich von der Flaute im ersten Quartal erholt, und das Gros der Wirtschaftsindikatoren lässt auf eine sich weiter beschleunigende Wachstumsdynamik schließen. Ausschlaggebend für die konsumgetriebene Belebung ist die in den …